Aktiv für das junge Viertel

Messestädter kommen zahlreich zur Bürgerversammlung

Trudering/Riem · Schneegestöber und Matschregen können Truderingern und Messestädtern nichts anhaben. Trotz des kalten Sauwetters kamen fast 400 zur Bürgerversammlung ins Kulturzentrum.

»Wenn das so weitergeht, müssen wir uns beim nächsten Mal nach einem größeren Saal umschauen«, sagte Hans Podiuk (CSU) scherzhaft, der kurzfristig einsprang und humorvoll die Moderation in die Hand nahm.

Von den mehr als 30 Anträgen, die Bürger vortrugen und stellten, kamen zahlreiche aus der Messestadt. Zunehmend setzen sich die Anwohner für ihre Messestadt ein und wollen mitgestalten. Noch ist die Bebauung des jungen Viertels nicht abgeschlossen und es ist möglich einzelne Planungen zu verbessern. Am Quartierplatz beim U-Bahnhof Ost wünschen sich die Anwohner gedeckelte Mieten, damit kleinere Läden eine Chance haben. »Besonders die Anfangszeit muss so ein Laden in der nicht so kaufkräftigen Messestadt durchhalten«, erklärt Semira Tag. »Eine Apotheke oder Gewerbe wie ein Café mit Nähwerkstatt oder ein Fahrradgeschäft wären aber für die Messestadt sehr wertvoll.« Eine andere Messestädterin möchte die neuen Wohnungen bevorzugt an kinderarme Bevölkerungsgruppen wie Studenten, Pflegekräfte und Auszubildende vergeben. Ein Vorschlag, dem die Mehrheit zustimmt.

Elternvertreter fordern konkret eine zusätzliche Sporthalle, die besonders der überfüllten Astrid-Lindgren-Grundschule zu Gute kommen soll. Etwas Entlastung für die Grundschulen erhoffen sich die Eltern durch Umsprengelungen, wenn die Schule an der Leibengerstraße in Riem fertig gestellt ist. Auch Kinder, die dann schon in die zweite Klasse kommen, werden davon profitieren, erklären die Experten aus dem Rathaus. Sehr begrüßt wurde auch der Vorschlag für eine weiterführende Schule, ob Realschule oder eigenes Messestadt-Gymnasium. Ein Standort nahe der U-Bahn in West wäre hier ideal, finden die Bürger. Sie haben bereits 12.000 Unterschriften für die neue Schule gesammelt. Auch Anträgen für eine Stadtbibliothek und für die schon länger notwendige Sanierung des Kunstrasenplatzes nahe der Inneren Mission zeigen, wie viele Messestädter ihr Viertel bereits ins Herz geschlossen haben und dafür kämpfen wollen, dass das Zusammenleben und der Alltag hier noch besser werden. Eine Mehrheit stimmte auch dem Antrag »keine Verunstaltung durch Veranstaltung zu«. Ein Anwohner hatte sich hier vehement gegen den Color-Run ausgesprochen und möchte seine Parkruhe gegen kommerzielle Veranstaltungen durchsetzen. Auch wenn das bunte Treiben viele Jugendliche anzieht und die verwendeten Farben nach Aussage der Stadt unschädlich für die Umwelt sind. bus

Artikel vom 23.10.2013
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