Laienspieler feiern

Theaterluft schnuppern und sich selbst entdecken

Die Jugendgruppe der Grünwalder Laienspieler probt derzeit »Unsere kleine Stadt« unter der Leitung von Liesel Stauch (3. v. r.). Ehrengast Bürgermeister Jan Neusiedl darf bei den Proben Zaungast spielen.	Fotos: hw

Die Jugendgruppe der Grünwalder Laienspieler probt derzeit »Unsere kleine Stadt« unter der Leitung von Liesel Stauch (3. v. r.). Ehrengast Bürgermeister Jan Neusiedl darf bei den Proben Zaungast spielen. Fotos: hw

Grünwald · Mit einem Festakt wird am 15. November der stolze 50. Geburtstag der Grünwalder Laienspieler zelebriert.

Seit 50 Jahren bietet der Verein Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich im Rollenspiel neu zu entdecken, Talente zu kultivieren und Spaß im Umgang mit Kunst zu haben. Ins Leben gerufen wurde der Verein 1963 von Tonilise Sieber. Die engagierte Grünwalderin studierte anfänglich mit ihren eigenen fünf Kindern und deren Freunden Stücke ein, um sie in den Seniorengruppen der Pfarrei aufzuführen. Die Zahl derer, die Lust hatten, ihr Talent auf der Bühne auszuleben, wuchs, ebenso die Zahl der Stücke, die zur Aufführung kamen. Noch heute gibt es handgenähte Kostüme aus dieser Zeit, die bei passender Gelegenheit noch auf der Bühne gezeigt werden, verrät die langjährige Vorsitzende (seit 1993) Liesel Stauch.

Das Spielen von Märchen ist unter anderem auch wegen dieser wundervollen Kostüme bis heute sehr beliebt, verrät sie. »Natürlich möchte dann jeder gerne die Prinzessin sein«, berichtet die Kulturliebhaberin schmunzelnd. Ihr geht es aber nicht um den schönen Schein, vielmehr soll der Inhalt des Stückes überzeugen, nicht nur die Verpackung. »Es ist nicht leicht gute Stücke zu finden«, betont sie. Die Kinder müssen sich mit den Texten auseinandersetzen, sie verstehen und verinnerlichen, um sie überzeugend darzustellen. »Das Textverständnis, das man hier lernt, kann man sein ganzes Leben lang brauchen«, ist sie überzeugt. So ist der Theaterunterricht auch anspruchsvoll, chillen können die Kinder auch anderswo, so lautet das Credo der engagierten Vorsitzenden. Die Kinder kommen aber trotzdem, oder gerade deshalb gerne, denn sie spüren, dass sie hier ernst genommen werden, ein Lob noch seinen Namen verdient.

Auch die Zuschauerzahlen sprechen eine deutliche Sprache. Rund 500 Personen haben sich die beiden letzten Aufführungen von »Die dumme Augustine« angesehen. Gefördert wird die Arbeit von der Gemeinde, die sich diese Kulturarbeit auch gerne etwas kosten lässt. »Wir stellen die Räumlichkeiten zur Verfügung und geben Zuschüsse für den Kauf von Requisiten oder notwendigem, technischem Equipment«, betont Bürgermeister Jan Neusiedl und weiter: »Wir freuen uns, dass das kulturelle Leben in Grünwald so breit gefächert ist. Gerne unterstützen wir so einen traditionsreichen Verein wie die Grünwalder Laienspieler, die hier ganz hervorragende Arbeit leisten.« Rein ehrenamtlich ist das Engagement der Mitglieder, die unter anderem auch die Kulissen für die Aufführungen selber bauen.

Derzeit probt die Jugendgruppe der Grünwalder Laienspieler das Stück »Unsere kleine Stadt« von Thornton Wilder. Gezeigt wird es am 9. und 10. November, jeweils um 18 Uhr im Bürgerhaus-Römerschanz in der Dr. Max-Straße 1. Der Eintritt zu den Aufführungen ist frei. Hier kann man sich von der Qualität der jungen Darsteller begeistern lassen. hw

Artikel vom 22.10.2013
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