Kurz verschnaufen

Wittelsbacherschule: Nach der 125-Jahr-Feier Projekte fortsetzen

Unter anderem Ludwig Spaenle und Christine Strobl waren beim Festakt dabei. Rektor Huber freut sich, wenn jetzt nach der Feier die Schulgemeinschaft wieder »durchatmen« kann.	Fotos: Kirsten Ossoinig

Unter anderem Ludwig Spaenle und Christine Strobl waren beim Festakt dabei. Rektor Huber freut sich, wenn jetzt nach der Feier die Schulgemeinschaft wieder »durchatmen« kann. Fotos: Kirsten Ossoinig

Isarvorstadt · Jetzt soll erstmal wieder Ruhe einkehren in der Mittelschule an der Wittelsbacher Straße. Nach der Feier vergangene Woche zum 125-jährigen Schuljubiläum brauchen Lehrer und Schüler laut Rektor Hermann Huber Zeit zum »Durchatmen«.

Vor allem weil es genug Projekte gibt, die die Schulgemeinschaft auch in naher Zukunft beschäftigen werden. Wie es mit Räumen für die Ganztagsschule in der maroden Turnhalle an der Auenstraße oder mit dem Isarsteg weitergeht, beispielsweise. Eines der Sorgenkinder der Stadt ist das Gebäude an der Auenstraße 19, in dem der Turnunterricht der Schüler der Mittelschule stattgefunden hat. Es ist marode, derzeit lässt die Landeshauptstadt untersuchen, wie es mit dem Gebäude weitergehen soll, auch in Sachen Sanierung oder Neubau. Rektor Huber hätte schon ein Konzept in der Tasche für den Bau. Er möchte die Räume gerne für seine Ganztagsschule nutzen: Etwa für Veranstaltungen oder um dort Rückzugsmöglichkeiten für die Schüler zu schaffen. Eventuell kann er sich auch vorstellen, dort eine Schülerdisco unterzubringen.

Huber ist außerdem ein großer Fan des Isarstegs: Wenn der nämlich gebaut wird, hätten seine Schüler einen kurzen Weg ins Grün am anderen Flussufer. Um eine kurze Lernpause einzulegen, um die Pause am gegenüberliegenden Isarufer zu verbringen oder um Fußball oder Federball zu spielen. Der Weg über die Wittelsbacherbrücke oder die Reichenbachbrücke ist zu lang, um den Schülern mal eben eine Auszeit auf der anderen Seite der Isar zu gönnen. Der neue Steg wäre hingegen nur 20 Meter südlich vom Eingang der Schule. Huber schätzt, dass er in den kommenden zwei bis drei Jahren gebaut werde.

Was die Feier zum 125-jährigen Jubiläum der Schule angeht, ist Hermann Huber stolz auf seine Schüler und Lehrer. »Ich bin äußerst zufrieden, wie das alles gelaufen ist, das hat hervorragend geklappt«, sagt er hinsichtlich des Festaktes am vergangenen Donnerstag. Mit der Schulgemeinschaft gefeiert haben unter anderem Bayerns Bildungs- und Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle und die Zweite Bürgermeisterin Christine Strobl sowie Vertreter der Kirche, des Stadtrates und des Bezirksausschusses ­Ludwigsvorstadt-Isarvor-stadt. Unter den Stadträten war auch Hans Podiuk, der einst selbst in der Schule an der Wittelsbacher Straße die Schulbank gedrückt hatte. Ludwig Spaenle würdigte den Tag als »Meilenstein der traditionsreichen und immer zeitgemäßen Münchner Schule«. Die Schule an der Wittelsbacherstraße hat sich laut Spaenle in ihrer 125-jährigen Geschichte als sehr innovativ erwiesen und immer wieder Antworten auf neue pädagogische Herausforderungen entwickelt.

In seiner Ansprache ging der Minister auch auf die Geschichte der heutigen Mittelschule in München ein – erbaut im Jahr 1888, mitten in der Gründerzeit, die von tiefen sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen geprägt war. Und: »Die Schule war und ist immer für Neuerungen offen.« Sie habe sich mit ihrer Innovationskraft den Anforderungen der Gesellschaft aktiv gestellt, die jungen Leute entsprechend gefördert und die Eltern bei ihrer Erziehungsarbeit unterstützt. Bereits um 1900 waren Fortbildungsklassen eingerichtet worden. Weitere pädagogische Innovationen folgten. Schon im Jahr 1995 hat die Schule eine freiwillige zehnte Klasse eingerichtet, noch bevor 1999 der Mittlere-Reife-Zug an Hauptschulen formell startete. Seit 2004 wird das Ganztagsangebot auf- und ausgebaut.
Heute besuchen knapp 400 Schüler die Mittelschule an der Wittelsbacherstraße. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 22.10.2013
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