Bürgeraktion sorgte für die erforderliche Markierung der Wege

Wege in der Fröttmaninger Heide sind jetzt freigegeben

Die Wege in der Fröttmaninger Heide sind markiert. Kai Elmauer, Hannelore Gabor, Christine Joas und Dr. Klaus Neugebauer (von links) starteten am Samstag vor dem Heidehaus am U-Bahnhof Fröttmaning die Bürgeraktion. F: ws

Die Wege in der Fröttmaninger Heide sind markiert. Kai Elmauer, Hannelore Gabor, Christine Joas und Dr. Klaus Neugebauer (von links) starteten am Samstag vor dem Heidehaus am U-Bahnhof Fröttmaning die Bürgeraktion. F: ws

Fröttmaning · Bunte Steine liegen am Wegesrand – von den Bürgern bemalt. Im Südteil der Fröttmaninger Heide sind die Wege nun markiert und freigegeben für Spaziergänger, Jogger und Hundebesitzer. Hunde müssen an die Leine.

Man darf das Naturschutzgebiet aber aus Sicherheitsgründen nur auf den markierten Wegen betreten. Denn das einstige Militärgelände ist größtenteils noch nicht kampfmittelfrei – bis auf die Flächen um das Heidehaus am U-Bahnhof Fröttmaning. Dort ließ der Heideflächenverein Münchner Norden als Eigentümer des Areals inzwischen rund 13 Hektar entmunitionieren. Er hat vor ein paar Jahren vom Bund die Fröttmaninger Heide gekauft. Mit Bundesmitteln wurde das Heidehaus gebaut, ein Info- und Veranstaltungszentrum. Mitglieder des Heideflächenvereins sind die Landeshauptstadt München, Unterschleißheim, Garching, Eching, Neufahrn, Oberschleißheim sowie die Landkreise Freising und München. Sie haben sich zusammengeschlossen mit dem Ziel, »dieses einzigartige Stück Natur sowohl dem Naturschutz als auch der Erholung zu widmen«, betonte Garchings Erste Bürgermeisterin Hannelore Gabor. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Heideflächenvereins.

Er ließ bei der Bürgeraktion am vergangenen Samstag einen Teil der Wege markieren. Mit Schubkarren und Spaten zogen Kinder und Erwachsene vom Heidehaus los, suchten am Wegesrand Steine, bemalten sie und fixierten sie am Boden. So bunt wie die Steine nun sind, war auch die 30-köpfige Truppe: Naturschutzwächter, Planungsexperten, Politiker, Beamte – und gerade mal ein halbes Dutzend Bürger. Sie waren ganz unterschiedlicher Meinung über die künftige Nutzung des Areals. Eine Bürgerin aus Garching sah die Aktivitäten des Vereins positiv: Die Fröttmaninger Heide solle »zum Schutz der Natur und der Menschheit erhalten bleiben.« Dazu müsse man das Betreten des Naturschutzgebietes reglementieren. Die Garchingerin schlug noch mehr Schilder und Infotafeln vor.

Einige Anwohner aus der Kieferngartensiedlung im Süden der Heidelandschaft erachten die Maßnahmen des Heideflächenvereins hingegen als kritisch: »Eigentlich sind sie überflüssig. Es ist 20 Jahre lang gut gegangen, ohne regulierende Hand«, sagte ein Anwohner aus dem Kieferngarten und appellierte an alle Bürger, sich in dem Naturschutzgebiet »vernünftig zu bewegen«. Für eine Hundebesitzerin ist der Bau der neuen Wege in Anbetracht der Kosten nicht nachvollziehbar, die vorhandenen Wege und Pfade hätten ihrer Meinung nach genügt. Die Anwohnerin glaubt ebenfalls, dass es besser wäre, alles so zu belassen.

Doch weil die Regierung von Oberbayern im April 2012 die Fröttmaninger Heide einstweilig als Naturschutzgebiet gesichert hat, müssen nun Regeln festgelegt werden, die den Schutz dieses Areals sicherstellen. Dazu fanden mehrere Workshops für die Bürger statt. »Wir sind schon lange zugange«, seufzte die Hundebesitzerin. Sie hatte vorgeschlagen, die Wege mit Steinen zu markieren. Denn die Holzpfosten, die der Heideflächenverein im Sommer 2012 aufstellen ließ, wurden bald wieder herausgerissen. Nun versucht man es mit bunten Steinen. Das Betreten der Fröttmaninger Heide ist offiziell verboten und nur auf den markierten Wegen zulässig. Hannelore Gabor bat die Anwohner um Verständnis. »Hier in der Fröttmaninger Heide ist es aufgrund der vormals militärischen Nutzung dieses Areals geboten, den Bürgerinnen und Bürgern nicht nur eine funktionierende und gut durchdachte Wegeerschließung anzubieten – sondern auch eine sichere.« Wally Schmidt

Artikel vom 22.10.2013
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