Mehr soziale Einrichtungen

Ehrgeizige Pläne für die Pöllastraße 11 im 17. Bezirk

Obergiesing/Fasangarten · In Obergiesing besteht Bedarf an deutlich mehr sozialen Einrichtungen. Diese Einsicht hat sich offenbar auch im Sozialreferat der Stadt festgesetzt. Die aktuellen Planungen für die lange Zeit leer stehende Immobilie an der Pöllatstraße 11 im 17. Stadtbezirk belegen dies.

Dort soll nach den ehrgeizigen Plänen der Stadt künftig nicht nur ein Familien- und Beratungszentrum etabliert werden, sondern auch eine mobile Tagesbetreuung für Kinder, ein Pflegedienst und ein Nachbarschaftstreffpunkt. Überversorgt ist der Stadtteil mit derlei sozialen Segnungen bislang nicht. Zudem wird die Nachbarschaft im boomenden Obergiesing-Fasangarten bald noch erheblich größer. Denn rund um den nahen Agfa-Park entstehen derzeit viele neue Wohnungen mit ebenso vielen auch jungen Zuzüglern und Familien. Ein entsprechender Beschlussvorschlag des Sozialreferates mit Blick auf die Pöllatstraße wurde jetzt sowohl im Sozialausschuss wie im Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Münchner Stadtrates einstimmig verabschiedet.

Viele Nachnutzungsfragezeichen waberten lange Zeit rund um die Immobilie nahe an der Ringschneise der Chiemgauer Straße. Die frühere Heimat der örtlichen Stadtteilbücherei steht seit mittlerweile rund neun Jahren vorrangig leer und wurde nur für periodische Kurzzeitnutzungen von Zeit zu Zeit wiederbelebt. Bewegung kam in die ruhende Immobilienangelegenheit erst Anfang des letzten Jahres, als die städtische Wohnbaugesellschaft Gewofag das Bungalow artige Ensemble mit seinen insgesamt rund 500 Quadratmetern Nutzfläche in Erbpacht übernahm. Jetzt scheinen freilich die Tage des baulich in die Jahre gekommenen Anwesens gezählt. Ein Abriss soll folgen, so die Planungen. Anstelle des Altbaus ist ein neues Bauensemble mit dann rund 1.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche vorgesehen. Derzeit liegt der positive Projekt-Vorbescheid bereits vor. Bis Ende des Jahres 2016 soll der Gesamtbau abgeschlossen sein. Für die Menschen aus der Region dürfte die Pöllatstraße 11 dann ein wichtiges soziales Bindeglied im Stadtquartier werden. Vor allem benachteiligte Personengruppen sollen hier betreut werden. Denn Schwerpunkte werden nach den Planungen der Stadt besonders in den Bereichen der Betreuung von Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf und bei der sozialen Versorgung von pflegebedürftigen und älteren Menschen liegen. Für diese Ausrichtung sind die Planungen derzeit bereits relativ detailliert ausgestaltet. Federführend beim vorläufigen Raumprogramm ist die Gewofag.

Derzeit sehen die Pläne so aus: Ein zentraler Bereich mit Büros und Bereitschaftsräumen, Gruppen- und Besprechungsräumen sowie einer Küche und sanitären Einrichtungen sollen für den Nachbarschaftstreff und den Pflegedienst eingerichtet werden. Über 100 Quadratmeter sollen an Raumangeboten in diesem Bereich zur Verfügung stehen. Großzügig dimensioniert soll das Raumangebot auch für das Familien- und Beratungszentrum sein. Auf knapp vierhundert Quadratmetern soll ein offenes Café und fünf unterschiedlich große Räume für die verschiedensten Nutzungen entstehen. Küche, Flure und sanitäre Räumlichkeiten vervollkommnen dieses Spektrum. Für die mobile Tagesbetreuung von Kindern sind darüber hinaus bislang rund 135 Quadratmeter vorgesehen, um zeitgleich jeweils rund zehn junge Obergiesinger unter die Fittiche erfahrerener Sozialkräfte zu nehmen. Harald Hettich

Artikel vom 22.10.2013
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