Haidhausen · Eine Filmreihe der Münchner Volkshochschule in Zusammenarbeit mit dem Haidhausen-Museum und dem KiM-Kino im Einstein führt durch das Haidhausen des 20. Jahrhunderts.

Bei einer Filmreihe über Haidhausen und der Au muss man fast zwingend mit Karl Valentin, dem Urgestein aus der Au beginnen. Er und Liesl Karstadt verkörpern wie kaum jemand anders die Zeit von damals, mit den Sehnsüchten nach Zerstreuung mit Komik und Kabarett. Über die Ereignisse vom 9. November 1923 im nicht mehr existierenden Hofbräukeller geht es am zweiten Termin und um die, wohl erste Gentrifizierung eines Stadtviertels am letzten Abend. Hermann Wilhelm, Leiter des Haidhausen-Museums und Autor zahlreicher Bücher zur Münchner Stadt- und Stadtteilgeschichte führt in das jeweilige Thema ein. Nach den Filmen besteht Gelegenheit zu Unterhaltung und Gesprächen.

Am 24. Oktober wird »Liesl Karlstadt und Karl Valentin« gezeigt. Die Geschichte über einen hypochondrischen aber genialen Einzelgänger und Komiker und seine kongeniale Partnerin. Der Film zeigt Höhen und Tiefen eines begnadeten Künstler-Duos. Der zweite Filmabend am 7. November beschäftigt sich mit Georg Elser, der die Bombe im Hofbräukeller gebaut und paltziert hat. Punkt 21.20 Uhr explodiert diese hinter der Rednertribüne. Acht Personen werden getötet, über 60 verletzt. Hitler aber, dem das Attentat gilt, hat sieben Minuten vorher den Saal verlassen.

Der Amateurfilm »Glanz und Elend eines Viertels« am 14. November zeigt ein Haidhausen, das längst verschwunden ist. Mit Interviews und Kommentaren zum damaligen Lebensgefühl und der Entwicklung Haidhausens zum In-Viertel, zu Sanierung, Umwandlungsspekulation und den entstehenden Groß- und Neubauten.

Die Filme werden im KIM-Kino im Kulturzentrum Einstein, Einsteinstraße 42, immer um 18 Uhr gezeigt. Karten zu 5 Euro kann man unter Tel. 72 10 06 31 bestellen.

Artikel vom 22.10.2013
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