Wohnungsbau oder nicht?!

Areal an der Gronsdorfer Straße liegt brach

Haar · sdDas 8.000 Quadratmeter große Gelände an der Gronsdorfer Straße 7, bis vor kurzem eine Vorbehaltsfläche für eine Pflegeeinrichtung, steht nun wieder zur Verfügung, weil ein Seniorenhaus im Quartier Jugendstilpark gebaut wird. Da stellt sich die Frage: Wie kann künftig das Grundstück genutzt werden? Die Christsozialen Im Gemeinderat plädieren für kommunalen Wohnungsbau, wovon Bürgermeister Helmut Dworzak (SPD) und Bauverwaltung auch mangels Rücklagen wegen des Gewerbesteuereinbruchs »momentan abraten«.

Die CSU-Lokalpolitiker hatten im Juli beantragt, »die Verwaltung soll prüfen, in welchem Umfang auf dem Grundstück gemeindlicher Wohnungsbau möglich ist«. Zur Begründung hatte Fraktionssprecher Thomas Reichel erklärt: »Im Raum München besteht gegenwärtig eine deutliche Unterversorgung an preiswertem Mietwohnraum. Dies erschwert auch die Mitarbeitergewinnung für gemeindliche Einrichtungen in Erziehungs- und Pflegeberufen. Haar sollte somit im Wohnungsbau aktiv werden«. Und: »Das Areal eignet sich für Wohnungsbau«.

Letzterem stimmte Bauamtsleiter Rainer Wöhrl zu: »Auf Grundlage des rechtskräftigen Bebauungsplans ist Wohnungsbau möglich, und zwar drei Vollgeschosse mit darüber liegender Terrassenetage«. Die beiden verschmelzbaren Flurnummern, so die Antwort aus dem Rathaus, sind straßenseitig aus anfahrbar, Kanal-, Wasser- und Gasleitungen sind verlegt. Zur Nachbarsituation heißt es: »Für ein derzeit teilweise zum Verkauf anstehendes Grundstück im Bereich Gronsdorfer-/Kath.-Eberhard-Straße besteht ein Vorkaufsrecht der Gemeinde. Ob dieses ausgeübt werden soll, wurde – da der Kaufpreis nicht fest steht – noch nicht entschieden«. Und: »Im Osten grenzt eine ausschließlich gewerblich genutzte Fläche an mit Handwerksbetrieben, von denen durchaus immissionsträchtige Auswirkungen wie Lärm und Lieferverkehr ausgehen können«.

Deswegen rät die Verwaltung »weiterhin von einer Umsetzung zum jetzigen Zeitpunkt ab« und meint, »es wäre zu überlegen, ob sich nicht nach einer Auflassung dieses benachbarten Grundstücks eine zusammenhängende Planung als sinnvoll erweisen könnte«. »Das Projekt wäre ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir als Gemeinde können das Wohnungsproblem nicht lösen«, meinte SPD-Rat Alfons Meindl. Dem entgegnete für die CSU Paul Wieser: »Wir müssen was tun, wir müssen den Bestand erhöhen, die Anzahl der Wohnungen ist entscheidend«. Dworzak konterte darauf: »Wir haben 1.000 geförderte Wohnungen, nehmen im Landkreis damit eine Spitzenposition ein§. Und Mike Seckinger (Grüne) erklärte: »Bei diesem Grundstück ist es nicht zwingend notwendig, jetzt aktiv zu werden.«

Was die Wohnungsgrößen angeht führt die Verwaltung an: »Die größte Nachfrage verzeichnet wir in Richtung Vier-Zimmer-Wohnungen – zur Mitarbeitergewinnung bräuchten wir eher Appartements«. Fazit: Die Analyse steht, die Entscheidung steht aus.

ikb

Artikel vom 09.10.2013
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