Schwabings Stimmen

Bürgerversammlung: Verkehr und Lärm wichtige Themen

Unter anderem Annelies Holzer (kl. Foto oben), Ingrid Neumann-Micklich (kl. Foto rechts oben) und Heinrich Förg (kl. Foto rechts unten) haben bei der Bürgerversammlung Schwabing-West Anträge gestellt. 	Fotos: ko

Unter anderem Annelies Holzer (kl. Foto oben), Ingrid Neumann-Micklich (kl. Foto rechts oben) und Heinrich Förg (kl. Foto rechts unten) haben bei der Bürgerversammlung Schwabing-West Anträge gestellt. Fotos: ko

Schwabing · Schwabing-West ist ein sehr sicheres Pflaster und die Bürger beschäftigt vor allem der Verkehr und auch Lärmbelästigung in ihrem Viertel. Das ist grob zusammengefasst das Ergebnis der Bürgerversammlung im vierten Stadtbezirk, die am Dienstag vergangener Woche im Albert-Lempp-Saal der Kreuzkirche stattgefunden hat. Eine Schwabingerin beantragte, eine Lösung für den Verkehr an der Tengstraße zu finden.

Sie möchte die Situation dort für Fußgänger, Radler und Autos neu gestaltet haben, da vor allem zwischen Fußgängern und Radfahrern »gefährliche Situationen« entstehen würden. Die Tengstraße sei »priorisierte Hauptroute« für Fahradfahrer laut Stadtplan. Und das bedeute, sagt die Anwohnerin, viel befahren, vor allem morgens und abends. Der Radweg befinde sich überdies größtenteils auf dem Gehweg, nur durch eine weiße Linie von den Fußgängern getrennt. Immer mehr Anwohner würden ihre Räder entlang der Häuserwände abstellen und für Fußgänger bleiben zwischen diesen abgestellten Rädern und den Radlern, die auf dem Radweg fahren oft nur 50 Zentimeter Platz. Dies sei, vor allem für Passanten mit Kinderwagen, oft ein »Hindernislauf«. Der Antrag wurde von den Bürgern bei der Versammlung mehrheitlich angenommen. Auch Annelies Holzer machte sich für ein Verkehrsthema stark: Ihr Antrag lautete, die Hagedornstraße in Richtung der Rümannstraße in eine Einbahnstraße umzuwandeln. Ihre Begründung: Verkehrsbelastung, Lärmbelästigung und Ärger für die Anwohner sollten so reduziert werden.

Holzer schildert die Situation in der Hagedornstraße dramatisch: Aufgrund der Enge der Straße und viel Verkehr, da Autofahrer die Strecke nutzen würden, um in Richtung Petueltunnel und Leopoldstraße abzukürzen, würde es ständig zu Verkehrsbehinderungen kommen. Außerdem könne man von der Rümannstraße einbiegend nicht sehen, ob von vorne jemand kommt. Das führe regelmäßig zu Rückwärtsfahren und Unmutsreaktionen wie Beschimpfungen und Drohungen der Verkehrsteilnehmer. Im Winter verschärfe sich die Situation zudem, da Autofahrer dann aufgrund von Schneewällen nicht über Bordsteine ausweichen können und man nicht weiterkommt. Annelies Holzers Antrag wurde mehrheitlich angenommen. Heinrich Förg steht regelmäßig »senkrecht im Bett« in seiner Wohnung an der Ackermannstraße, da die Straße als »Motorradrennstrecke« genutzt würde. Er beantragte eine Überprüfung durch die Polizei. Seinem Antrag wurde von den Bürgern ebenfalls mehrheitlich zugestimmt.

Auch die Schwabinger Seniorenbeirätin Ingrid Neumann-Micklich meldete sich bei der Veranstaltung zu Wort: Sie beantragte, an mehreren Stellen im Viertel Sitzbänke aufzustellen. Denn ältere Menschen hätten oftmals keine Möglichkeit, unterwegs Rast zu machen – etwa auf dem Weg zum Einkaufen. Laut Neumann-Micklich sollen die Bänke an der Ecke Clemens-/Viktoriastraße, an der Ecke Destouches-/Moltkestraße, an der Ecke Karl-Theodor-/Mainzer Straße, an der Ecke Hörwarth-/Mainzer Straße und an der Ecke Hildebold-/Winzererstraße aufgestellt werden. Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen. Neben dem Überblick über das Geschehen im Stadtviertel, den der Vorsitzende des Bezirkssausschusses Schwabing-West (BA 4), Walter Klein gab, haben die Bürger erfahren, dass ihr Bezirk in Sachen Kriminalität im Jahr 2012 »unspektakulär« gewesen sei.

Das sagte der Leiter der Schwabinger Polizeiinspektion (PI) 13, Polizeidirektor Peter Breitner, zu Beginn seines Sicherheitsberichts. Bei den Straftaten insgesamt ließ sich ein Rückgang der Delikte im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von minus 11,9 Prozent verzeichnen. Im Detail wurden 33 (im Vorjahr 18) Sexualdelikte verübt. Es gab 41 Trickbetrugsfälle (im Vorjahr 21). Raubüberfälle gab es 27 (im Vorjahr 28), die Zahl der Körperverletzungen ist von 686 im Vorjahr auf 538 im Jahr 2012 gesunken. 185 Mal wurde 2012 eingebrochen, im Vorjahr 302 Mal. »Genervt« ist Peter Breitner von den Ruhestörungen im Viertel – davon gab es 350 im Jahr 2012.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 08.10.2013
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