Platz für Asylsuchende

Holzkirchen will 50 Personen aufnehmen

Am Ladehof des Bauhofes entsteht eine Flüchtlingsunterkunft für rund 50 Personen. 	Foto: VA

Am Ladehof des Bauhofes entsteht eine Flüchtlingsunterkunft für rund 50 Personen. Foto: VA

Holzkirchen · Ihrer humanitären Verantwortung stellen, will sich die Marktgemeinde Holzkirchen. Der Bauausschuss beschloss am 26. September einstimmig, den Bebauungsplan für das Gelände des Ladehofs am Bahnhof im vereinfachten Verfahren zu ändern, und dort -auf fünf Jahre befristet - die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft zu ermöglichen.

Gut 200 Asylsuchende muss der Landkreis Miesbach derzeit unterbringen, jede Woche teilt die Regierung von Oberbayern dem Landkreis zehn weitere Menschen zu. Der positive Beschluss der Holzkirchner kann die drängende Lage nun wohl etwas entspannen, denn die Marktgemeinde will Platz für 50 Flüchtlinge und damit für derzeit ein Viertel des Landkreiskontingents schaffen. Etwa 30 bis 35 Wohncontainer soll der Landkreis dazu auf dem Grundstück aufstellen dürfen. »Damit sind wir sehr großzügig«, fand Bauausschussmitglied Wolfgang Buntz-Jennerwein (FWG) und erkundigte sich nach der Existenz eines Anteilsschlüssels pro Gemeinde. »Jeder muss seinen Beitrag leisten«, klärte Bürgermeister Höß dazu auf, so stelle zum Beispiel auch die Stadt Miesbach zu seinen bereits vorhandenen Unterkünften noch eine zusätzliche Anlage für 50 Personen zur Verfügung. Weitere Unterkünfte gibt es derzeit in Fischbachau, Hausham, Schliersee, Warngau und seit August auch in Otterfing.

Ursprünglich hatte sich die Verwaltung bemüht, die Flüchtlinge auf einem privaten Grundstück unterzubringen, doch gab es von dieser Seite nur Absagen. Ein Eigentümer war grundsätzlich dagegen, einer wolle gerade selber bauen und einer sorgte sich um seinen Ruf in der Nachbarschaft. »Das ist schade, dass ein Grundstückseigentümer da Angst haben muss«, ärgerte sich Elisabeth Dasch (SPD) über diesen Umstand. »Auch am Ladehof werden Einwände kommen«, prognostizierte daraufhin Bürgermeister Josef Höß, »umso mehr bin ich stolz, dass das Gremium hier einstimmig einer Meinung ist«, freute er sich.

Denn eigentlich war das fragliche Grundstück am Ladehof im Bebauungsplan als Gelände für die Jugend vorgesehen, bisher aber noch nicht ausgebaut worden. »Wir sollten den Jugendgemeinderat über die Planungen informieren, damit keine Probleme entstehen«, plädierte Olaf von Löwis (CSU) für Offenheit. »Aber es war klar, dass die finanziellen Mittel zum Komplettausbau des Jugendgeländes eh noch fehlen«, erinnerte Dasch. Gleichzeitig sei auch die im Beschluss festgelegte Befristung der Nutzungsänderung auf fünf Jahre ein gutes Signal an die Jugend, so Egmont Ernst (FWG). Auch Bernd Weinmann (CSU) unterstützt die Pläne. »Vor vielen Jahren mussten auch viele Deutsche flüchten und waren froh, dass sie aufgenommen wurden«, erinnerte an die deutsche Nachkriegsgeschichte. Bürgermeister Höß rechnet mit überwiegend Menschen aus Syrien oder Ägypten. »Dass sind Leute die von der Not gebeutelt sind«, so Egmont Ernst (FWG).

»Es ist unsere Pflicht, dass wir das machen«, findet auch Irmi Ammer (SPD). Sie plädiert dafür auf eine soziale Betreuung durch den Bund zu drängen und zugleich Ehrenamtliche zu suchen und deren Arbeit zu bündeln um eine gute Betreuung und Integration zu erreichen. Andrea Pietsch

Artikel vom 02.10.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...