Zeichen der Vernunft

Kaum PS-Protze auf Autoausstellung

Auf der Automobilausstellung dominierte das sinnvolle Familienauto und der sparsame Zweitwagen.	Foto: sy

Auf der Automobilausstellung dominierte das sinnvolle Familienauto und der sparsame Zweitwagen. Foto: sy

Erding · Liebevoll gestaltete Stände, engagierte Mitarbeiter, und ein Publikum, das echtes Interesse zeigte: Die 40. Erdinger Automobilausstellung auf dem Volksfestplatz war ein echtes Highlight. Die Ausstellung hatte zwei deutliche Schwerpunkte.

So wurde deutlich, dass sich kein Hersteller mehr leisten kann, ohne alternative Antriebskonzepte in die Öffentlichkeit zu gehen. So waren gleich mehrere reine Elektroautos ausgestellt. Elektromobilität ist, das machte die Ausstellung deutlich, im Kommen, und sie wird gegenüber den traditionellen Verbrennungsmotoren immer konkurrenzfähiger. So steigt die Lebenserwartung der Batterie, das nach wie vor kritischste und teuerste Teil in diesen Autos, auf zehn Jahre. Die Hersteller schrauben die Garantiezeit für diesen Energiespeicher auf fünf Jahre herauf. Die Reichweiten sind unterschiedlich, werden aber auch immer alltagstauglicher im Bereich jenseits der kritischen Marke von 100 Kilometern. Daneben standen Hybrid-Konzepte, aber natürlich auch auf Erdgas umgerüstete Autos für die Besucher zur Besichtigung bereit. Der zweite Schwerpunkt lag in der Zielgruppe: Die »Familienkutsche« stand klar im Vordergrund: Ladekapazitäten, Sitzpositionen, Stauraum im Fahrzeug, das war alles mindestens so wichtig wie die Motorleistung. Da wurde probegesessen, diskutiert, der Familienrat tagte in vielen Fällen direkt auf der Messe. Damit war klar, dass es bei weitem nicht nur das war, was Messeaussteller gern »regen Durchgangsverkehr« nennen. Wer hier ausstellt, der kann auf echtes Interesse hoffen.

Es war im Unterschied zu den Großveranstaltungen in den Metropolen, wo die Hersteller ihre Flaggschiffe präsentieren, die Ausstellung der automobilen Vernunft. Daneben standen sie aber natürlich auch, die Männerträume von den Tuning-Spezialisten wie AMG oder den Sportwagenherstellern. Weil es die 40. Ausstellung dieser Art war haben etliche Unternehmen auch solche Fahrzeuge hervorgeholt und liebevoll geputzt, die vor 40 Jahren auf der Messe zu sehen gewesen sein könnten. Unter war zum Beispiel ein alter und ein neuer Fiat 500 mit der selben Lackierung nebeneinander zu sehen. sy

Artikel vom 02.10.2013
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