Fotos von Zhenya Li bis 5. Oktober zu sehen

Ausstellung »Menschen in Bewegung«

Zhenya Lis Fotos sind noch bis 5. Oktober bei 84 GHz zu sehen.	Foto: VA

Zhenya Lis Fotos sind noch bis 5. Oktober bei 84 GHz zu sehen. Foto: VA

Schwabing/Maxvorstadt · 84 GHz Kultur im Keller, Georgenstraße 84, eröffnet die Saison für ein neues Ausstellungsjahr Kultur im Keller mit der jungen chinesischen Künstlerin Zhenya Li.

Die Ausstellung »Menschen in Bewegung« ist am 21. und 22. September von 15.00 bis 18.00 Uhr und bis zum 5. Oktober wochentags von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Künstlerin ist während der Eröffnung und am Sonntag, 22. September, anwesend.

Thema ihrer Fotoarbeiten ist die Zwangsumsiedlung und die Vernichtung von Wohnraum in Shanghai, der Heimatstadt Lis, die seit 2008 Medienkunst und Fotografie an der Akademie in München studiert. Zhenya Li dokumentiert die staatlich angeordneten Maßnahmen und deren Folgen im Viertel Penghu seit Jahren und wird so zu einer Chronistin von Enteignung, Zerstörung und Spekulationsgeschäften im Herzen von Shanghai.

Seit 2012 beobachtet und dokumentiert die Künstlerin Zhenya Li die Zwangsumsiedlung im Viertel Penghu in ihrer Heimatstadt Shanghai. Im März diesen Jahres erfuhr sie bei einem Besuch in ihrer Heimatstadt, dass ein komplettes Viertel innerhalb eines Jahres abgerissen werden soll und entschloss sich zur Dokumentation. Sie begegnete Menschen, die teilweise schon seit zwei Generationen im Zentrum von Shanghai in einfachsten Verhältnissen leben und nun im hohen Alter in ihnen unbekannte Vororte umgesiedelt werden. Die eventuelle Aussicht auf verbesserte hygienische Verhältnisse oder eine Abfindung steht dem sicheren Verlust der Heimat mit sozialer Isolation gegenüber. Grund für die Zwangsenteignungen sind die rasant gestiegenen Preise auf dem Immobilienmarkt mit dem daraus resultierenden Interesse von Spekulanten und Investoren für dieses Viertel mit seiner zentralen Lage. 2013 kehrte Li nach Penghu zurück und traf noch einige Bewohner an, die sich der Umsiedelung widersetzen und mit ihren Familien zwischen Ruinen leben.

84 GHz präsentiert seit dem 2002 junge und unangepasste Kunst in einem freien, nicht profitorientierten Ausstellungsraum, der ausschließlich aus eigenen Mitteln finanziert wird. Der Raum steht den Künstlern frei zur Verfügung und bietet eine Plattform für Projekte, die meist eigens für den Raum entstehen. Häufig werden auch gesellschaftskritische oder politische Themen aufgegriffen. Die Initiative wurde 2013 mit dem Schwabinger Kunstpreis ausgezeichnet.

Artikel vom 18.09.2013
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