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Musikalische Juwelen
Herbstkonzert des Ensemble Haar
Haar · Am Sonntag, 22. September, um 20.00 Uhr stellt das Ensemble Haar im Haarer Bürgersaal, Kirchenplatz 1, die Früchte seiner Südtiroler Probenarbeit vor. Auf dem Programm stehen Werke von Vivaldi, Mendelssohn und Dvorák.
Die Solisten sind Klaus Kämper (Violoncello) sowie die Geiger Josi Vorbuchner und Winfried Grabe, der auch die Leitung hat. Die Konzertkasse ist ab 19.00 Uhr geöffnet. Drei Komponisten aus zwei Jahrhunderten widmete sich das Ensemble Haar auf seiner Probenwoche in der Südtiroler Partnergemeinde Ahrntal. Von seinen Gastgebern verabschiedeten sich die Haarer Musiker mit einem kurzweiligen Kammerkonzert sowie einem Orchesterkonzert, das nun auch dem Publikum im Bürgersaal vorgestellt wird.
Das Hauptwerk ist die Orchesterversion von Felix Mendelssohn Bartholdys Streichquartett in e-Moll, op. 44 Nr. 2. Es entstand 1837, kurz nachdem Mendelssohn Leiter des Gewandhausorchesters in Leipzig geworden war und unmittelbar nach seiner Heirat mit Cécile Jeanrenaud. Mendelssohn war damals bereits eine europäische Berühmtheit und hatte eben ein Ehrendoktorat der Universität Leipzig entgegengenommen.
Nicht zuletzt der Begeisterung für Joseph Haydn verdankt sich seine intensive Beschäftigung mit der Gattung Streichquartett. Das e-Moll-Quartett ist sein drittes Werk dieser Art und zeigt den 28-jährigen Meister auf dem Gipfel seiner Schaffenskraft. Die mitreißende Dramatik des Kopf- und des Schlusssatzes, ein typisch Mendelssohn’sches Scherzo wie aus der »Sommernachtstraum«-Musik und ein langsamer Satz, der sich sehr wohl als rührendes Liebeslied des Frischvermählten verstehen lässt – so breit ist das Ausdrucksspektrum des Frühromantikers in dieser herrlichen Komposition. Genau 50 Jahre später schrieb Antonín Dvorák seine »Romantischen Stücke«, op. 75, (ursprünglich für Violine und Klavier). Die vier Miniaturen sind durchdrungen von böhmischer Volksmusik und scheinen – gleichsam als Balladen ohne Worte – kleine Geschichten höchst unterschiedlicher Art zu erzählen. Schwelgerische Melodienseligkeit und ausgelassener Tanz sind die Pole, zwischen denen sich ein liebenswürdiger musikalischer Kosmos aufspannt.
Von den fast 500 Instrumentalkonzerten aus der Feder Antonio Vivaldis haben sich leider nur die »Vier Jahreszeiten« einen Platz im Repertoire sichern können. Das Ensemble Haar stellt nun vier selten gehörte Juwelen dieses gewaltigen Gesamtwerks vor und spiegelt damit auch die vielfältigen Besetzungen, die der Venezianer vorsah. Während das frühe »Concerto rustico« ganz dem Streichorchester gewidmet ist und nur wenige Soli enthält, präsentieren die weiteren drei Konzerte das Violoncello, zwei Violinen, sowie Violine und Cello als Solo-Instrumente. Als Violinsolisten sind der Konzertmeister Josi Vorbuchner und der Chef des Ensemble Haar Winfried Grabe zu hören, der Stimmführer Klaus Kämper interpretiert den Violoncello-Part. Weitere Infos und Kartenbestellung ist unter www.ensemblehaar.de möglich.
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