Für das Nötigste sorgen

Sammlung von Schulmaterial für arme Kinder

Viel Herz beweisen die Münchner mit der Spende einer Schulausstattung für arme Kinder.	Foto: VA

Viel Herz beweisen die Münchner mit der Spende einer Schulausstattung für arme Kinder. Foto: VA

Trudering · Nächste Woche beginnt nun auch in Bayern das neue Schuljahr. Viele Kinder der vierten und fünften Klassen haben bereits ihren neuen Schulranzen mit neuen Heften und Mäppchen parat stehen.

Wohin aber mit dem alten, gut erhaltenen ehemals teuren Ranzen? Wer ihn noch nicht bereits im Juli an seiner Grundschule gespendet hat, kann dies am letzten Ferientag, Mittwoch, 11. September, gerne noch tun: Die deutsche Hilfsorganisation GAiN (Aktion »Helfen macht Schule«) sammelt auch in diesem Jahr gut erhaltene, heile Schulranzen, die mit einer Mindestausstattung an Schulmaterial (oder 10 Euro) gefüllt sind und fährt diese persönlich zu sehr armen Kindern nach Lettland, der Ukraine, Armenien, Tadschikistan, Uganda, Indien und den Irak.

Hilfe, wo sie wirklich nötig ist

Kommt diese Hilfe auch wirklich an und wie leben Schulkinder in ärmeren Teilen Europas? Davon wollte sich die Münchner Organisatorin selbst überzeugen, nachdem sie vor vier Jahren diese Aktion an vielen Grundschulen im Münchner Osten startete. Hierzu fuhr sie mit zur diesjährigen Schulranzen-Verteilung in die ländliche Umgebung Lettlands. Astrid Sonnenstatter erklärt: »Rechtzeitig zum Schulanfang wurden von den örtlichen Sozialarbeitern je 400 wirtschaftlich sehr schwache Familien ausgesucht und mit Bussen aus bis zu drei Stunden entfernten Dörfern herbei gebracht. Diese Erstklässler werden sozial ausgegrenzt, da sie nur mit einer Plastiktüte eingeschult werden und sich weder Schulmaterial, Schuhe noch Spielzeug oder Kuscheltiere leisten können. Im Gegensatz zur schönen Hauptstadt Riga, die sich nicht viel von anderen Hauptstädten Europas unterscheidet, lebt die Landbevölkerung unter teils erbärmlichen Bedingungen: Die Mütter sind oft alleinerziehend, vom alkoholkranken Ehemann verlassen und leben mit vier bis acht Kindern und drei Generationen zum Teil ohne fließend Wasser in beengten Wohnverhältnissen.

»Bescherung« für die Ärmsten

Diese benachteiligten Kinder wurden mit Sommerfesten und Familienbesuchen für ein paar Stunden von ihrem Elend abgelenkt. Am Ende durfte jedes Kind ein Los ziehen und sich einen der zu einem riesigen Herz aufgestellten heiß ersehnten Schulranzen abholen, der neben Schulmaterialien oft auch mit Kuscheltieren, Hygieneartikeln, Spielzeugen und neuwertiger Kleidung liebevoll bestückt war. Manchmal hing sogar noch ein Grußkärtchen des Spenders dran. Wer sich an der Aktion beteiligen will, kann am Mittwoch zwischen 11 und 13 Uhr oder zwischen 17 und 19 Uhr eine Spende im Kulturzentrum Trudering, Wasserburger Landstraße 32, in Form eines funktionstüchtigen Ranzens, gefüllt mit neuen Schulmaterialien abgeben.

»Basics« für den Schulalltag

Die Liste der Grundausstattung umfasst drei Schreib- und drei Rechenhefte (A4), zwei Schreibblöcke (A4), ein Zeichenblock (A3), ein gefülltes Mäppchen mit je einer Packung Buntstifte und Filzstifte, drei Bleistifte, zwei Radiergummis, einen Spitzer, drei Kugelschreiber und ein Lineal. Dazu Hygieneartikel wie Seife, Zahnbürste und Zahnpasta. Flüssiges Duschgel, Shampoo, Kleber, Glas oder Lebensmittel gehören dagegen nicht in den Ranzen. Die Kinder freuen sich darüber hinaus auch sehr über ein Kuscheltier, eine Schere, einen Klebestift, Wasserfarbenkasten und Pinsel, Zirkel, kleine Spielzeuge, gut erhaltene T-Shirts, Socken, Mützen oder über neuwertige Unterwäsche. Wer keine Zeit zum Einkauf, kann für 10 Euro vor Ort die Grundausstattung erwerben. Auch Schulmaterial- oder Geldspenden sind herzlich willkommen. Weitere Infos unter www.kulturzentrum-trudering.de.

Artikel vom 03.09.2013
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