Ausgabe 08/2013

Die 1. Bürgermeisterin Oberschleißheims informiert

Erste Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler

Erste Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler

Oberschleißheim · Liebe Bürgerinnen und Bürger, seit vielen Jahren steht in Oberschleißheim die Förderung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen ganz oben auf der Tagesordnung.

Erweiterung des »Mäusenests« und Neubau einer Krippe, ständiger Ausbau der Ganztagsklassen und die Finanzierung von Sprachförderung in den Kindergärten sind nur einige der Projekte, die wir umgesetzt haben, um den Kleinen einen guten Start zu ermöglichen.

Doch hat sich in den vergangenen Monaten wieder gezeigt, dass nichts so schwer vorherzusehen ist wie der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen. Erst vor drei Jahren hat die Gemeinde eine umfangreiche Studie in Auftrag gegeben, um sichere Planungsgrundlagen für Krippen- und Kindergartenplätze zu bekommen. Dabei wurde der Zuzug von Familien durch Nachverdichtung im Altort und das neue Wohngebiet »Südlich der Hirschplanallee« selbstverständlich eingerechnet. Erste Konsequenz aus diesem Gutachten war die Planung und rasche Umsetzung der Kinderkrippe an der Prof.-Otto-Hupp-Straße, die voraussichtlich im Oktober in Betrieb gehen und nach dem schrittweisen Aufbau Platz für 72 Kinder von 6 Monaten bis 3 Jahren bieten wird.

Die Situation in den Kindergärten wurde – mit Ausnahme eines äußerst geburtenstarken Jahrgangs – dagegen positiv gesehen. Deshalb hat uns die große Nachfrage nach Kindergartenplätzen ab September 2013 etwas überrascht. Doch auch hier ist es glücklicherweise gelungen, kurzfristig eine Lösung umzusetzen. Eine zusätzliche Kindergartengruppe wird im Obergeschoss des Kindergartens »Biene Maja« entstehen, wo bereits Räume für diesen Zweck vorhanden sind. Durch kleinere Umbaumaßnahmen können hier alle Einrichtungen geschaffen werden, die für eine zusätzliche Gruppe benötigt werden.

Ein großes Problem, vor dem alle Kommunen und Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen derzeit stehen, ist die Beschaffung von ausreichend qualifiziertem Personal. Der Markt ist völlig leergefegt und insbesondere im Ballungsraum der Landeshauptstadt ist es schwierig, junge Menschen für eine Arbeitsstelle als Erzieherin oder Kinderpflegerin zu gewinnen. Deshalb ist es ein echter Glücksfall, dass die Arbeiterwohlfahrt München-Land sich sofort auf die Suche nach zusätzlichem Personal gemacht hat – und auch fündig wurde. Dass die Gemeinde eine frei gewordene Mietwohnung zu einem günstigen Mietzins zur Verfügung stellen konnte, hat die Entscheidung für einen Arbeitsplatz im Kindergarten »Biene Maja« sicher leichter gemacht. Doch nun ging die Suche nach Räumen erst richtig los. Bisher wurde das komplette Obergeschoss des Kindergartens von der Volkshochschule genutzt.

Da seit Eröffnung des Kindergartens »Biene Maja« drei Gruppen den Bedarf an Kindergartenplätzen decken konnten, wurde seinerzeit eine vertragliche Vereinbarung mit der VHS getroffen, dass diese das Obergeschoss bis auf weiteres nutzen kann, solange kein gemeindlicher Bedarf besteht. Für die durch die Umstrukturierung wegfallenden Räume haben wir Ersatz im Kinderhort Jahnstraße gefunden. Dort wurden vor einigen Jahren – ebenfalls wegen eines überraschenden Anstiegs der Kinderzahlen – zusätzliche Gruppenräume im 1. Stock geschaffen, die nun wegen rückläufiger Anmeldezahlen nicht mehr benötigt werden. Natürlich sind auch hier kleinere Umbaumaßnahmen nötig, doch zum Semesterbeginn werden die Kurse der VHS in neuen Räumen, doch in bekannt guter Auswahl und Qualität angeboten werden können. Außerdem wird die Gemeinde regelmäßig die Konferenzräume im Bürgerzentrum für Kurse der VHS reservieren.

Lassen Sie mich an dieser Stelle ausdrücklich all denen danken, die dazu beigetragen haben, dass wir dieses – wenn auch mit erheblichem Organisationsaufwand und Baumaßnahmen verbundene »Räumchen-Wechsel-dich«-Projekt realisieren können:

  • der Arbeiterwohlfahrt, die sich unbürokratisch und schnell bereit erklärt hat, eine weitere Kindergartengruppe zu schaffen,
  • den Verantwortlichen der VHS, die die Umzugspläne konstruktiv und verständnisvoll begleitet haben,
  • ­den Mitarbeiterinnen des Horts, die sich ebenfalls auf eine neue Situation einstellen müssen,
  • meinen Mitarbeitern im Rathaus, die in aller Kürze Genehmigungen eingeholt, Planungen erarbeitet und Firmen beauftragt haben, damit zum Beginn des neuen Schuljahres alles fertig ist.

Ein weiteres Thema, das uns immer wieder umtreibt, ist die Ferienbetreuung der Schülerinnen und Schüler aus den Ganztagsklassen. Eine Betreuung während der insgesamt 13-wöchigen Ferienzeit ist von staatlicher Seite nicht vorgesehen. Schulen und Kommunen sind mit diesem »Problem« allein gelassen und müssen nach maßgeschneiderten Programmen suchen.

In den letzten Jahren nahmen die Kinder aus den Ganztagsklassen der Berglwaldschule das Ferienangebot des Horts wahr. Doch nun liegen beinahe 20 Anmeldungen für die Ferien im kommenden Schuljahr vor – ein Andrang, den der Hort personell nicht bewältigen kann. Die Berglwaldschule hat deshalb das neue Modell der »Naturindianer« ins Spiel gebracht. Eine Gruppe von bis zu 25 Kindern lernt unter Leitung eines »Häuptlings« und eines weiteren Pädagogen in den Ferien das Leben der Indianer kennen.

Um die Elternbeiträge in einem verträglichen Rahmen zu halten, hat der Gemeinderat beschlossen, die Personalkosten der beiden »Häuptlinge« zu unterstützen. Ich versichere Ihnen, dass die Träger unserer Kinderbetreuungseinrichtungen, die Schulleitungen, die Gemeindeverwaltung und ich persönlich alle Hebel in Bewegung setzen, um qualitativ gute Betreuung im erforderlichen Umfang bereit zu stellen. Doch immer ist dies nicht möglich – sei es aus Mangel an Räumen, an Personal oder auch an finanziellen Mitteln. Deshalb musste der Gemeinderat einen Antrag der Berglwaldschule auf die Errichtung weiterer Klassenzimmer und Differenzierungsräume ablehnen. Hier wird nun zunächst geprüft, ob durch sinkende Schülerzahlen in der Mittelschule oder die Doppelnutzung von Zimmern eine Entlastung geschaffen werden kann. Ich bitte um Verständnis, dass die Gemeinde nicht alle Forderungen erfüllen kann – so wünschenswert ihre Umsetzung auch wäre.

Artikel vom 08.08.2013
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