Sauerlacher Gemeinderat uneins über Nutzung

Photovoltaik nicht willkommen

Eigentlich eignet sich das Dach des Kindergartens St.Andreas gut für eine Fotovoltaik-Anlage. Bisher fanden dahingehende Anträge im Gemeinderat aber keine Mehrheit.	Foto: Pietsch

Eigentlich eignet sich das Dach des Kindergartens St.Andreas gut für eine Fotovoltaik-Anlage. Bisher fanden dahingehende Anträge im Gemeinderat aber keine Mehrheit. Foto: Pietsch

Sauerlach · Die kalte Schulter zeigte der Sauerlacher Gemeinderat einem Antrag des Arbeitskreises Bürgerenergie zum Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kindergarten St. Andreas.

Zwar kam es nicht zur Ablehnung des Antrags, stattdessen wurde der Punkt nach längerer, kontroverser Diskussion um die Sache kurzerhand von der Tagesordnung abgesetzt. Eigentlich bietet das Dach des Kindergartens aufgrund seiner Größe und seiner optimalen Ausrichtung nach Süden ideale Voraussetzungen, um dort eine große Photovoltaik-Anlage mit bis zu 30 Kilowatt-Peak Leistung zu errichten. Dafür wären nicht einmal Umbauten im Kindergarten nötig, denn schon beim Bau des Hauses vor vier Jahren wurde diese Möglichkeit berücksichtigt und die erforderlichen Leerrohre für die Montage einer Anlage mit verlegt.

Dennoch schmetterte der Gemeinderat bisher alle Versuche zum Bau einer Anlage auf dem Kindergarten ab. Weder die Sonnenstrom Oberland Verwaltungs GmbH oder die Firma Solarenergie Zahn konnten die Gemeinde überzeugen. Im April 2010 kam es nach einem entsprechenden Antrag der Bürgersolar Sauerlach Co.KG sogar zur Ablehnung eines Grundsatzbeschlusses über den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Kindergarten.

Ungeachtet dessen, stellte der Arbeitskreis Bürgerenergie noch einmal den Antrag, im Rahmen der vom Gemeinderat beschlossenen Energie-Vision, die Dachfläche des Kindergartens für eine »in Vorbereitung befindliche Energiegenossenschaft Sauerlach e.G. freizugeben«. Die Energiegenossenschaft diene dabei nicht nur dem Zweck Energie aus Sauerlacher erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen, sondern solle dies vor allem auch unter Beteiligung der Bürger tun und auf diese Weise die Akzeptanz solcher Anlagen steigern.

Doch gerade mit der Akzeptanz sah es auch dieses Mal im Gemeinderat nicht so gut aus. Einige Räte sahen Schwierigkeiten bei eventuell notwendigen Löscharbeiten, Probleme mit Schnee auf dem Dach oder eine Gefährdung der Kindergartenkinder durch Strahlung. Auf der Schule sei auch eine Anlage, die Kinder könnten etwas daraus lernen und ohnehin müsse die Gemeinde eine Vorbildfunktion erfüllen, hielten die Befürworter in der Diskussion dagegen. In jedem Fall dürfe die Gemeinde das Dach aber nicht einfach an die Energiegenossenschaft vergeben, erinnerten die Dritten. Denn immerhin habe es in der Vergangenheit ja schon mehrfach Bewerber für das Dach gegeben, unter anderem die gemeindeeigene Firma »Zukunftsenergie Sauerlach« (ZES). Sollte das Dach freigegeben werden, müssten die bisherigen Antragsteller eingeladen werden, sich ebenfalls zu bewerben.

Letztendlich konnte sich keine der Meinungen durchsetzen, denn statt einer Abstimmung wurde der Punkt auf Antrag Margit Brunnhubers (CSU) wegen schlechter Vorbereitung von der Tagesordnung abgesetzt. Pietsch

Artikel vom 09.08.2013
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