KlAWOtte lädt zum Ausverkauf am 27. Juli ein

Riemerling · Alles muss raus!

Helene Nestler (l.) und Brigitte Neumayer hoffen, dass am 27. Juli viele Käufer zum Ausverkauf der KlAWOtte in Hohenbrunn kommen. Vielmehr hoffen sie aber noch, dass sich bald neue Räumlichkeiten finden lassen.	Foto: hw

Helene Nestler (l.) und Brigitte Neumayer hoffen, dass am 27. Juli viele Käufer zum Ausverkauf der KlAWOtte in Hohenbrunn kommen. Vielmehr hoffen sie aber noch, dass sich bald neue Räumlichkeiten finden lassen. Foto: hw

Riemerling · »Das war für uns echt dramatisch, als dann die endgültige Entscheidung auf dem Tisch lag«, erklärte Helene Nestler, die die etwas andere Kleiderkammer KlAWOtte in der Friedrich-Hoffmannstraße 8 (neben der Waldkapelle) vor rund fünf Jahren mit vielen Ehrenamtlichen aus der Taufe gehoben hatte.

Die KlAWOtte, die eben nicht nur eine Kleiderkammer sein will, sondern vielmehr Gebrauchtwaren-Kaufhaus für Schönes zum kleinen Preis, Treffpunkt und Anlaufstelle für Menschen mit Sorgen aller Art, wird am kommenden Samstag, 27. Juli, von 10 bis 16 Uhr das letzte Mal ihre Pforten für ihren Ausverkauf öffnen. Alle Waren kosten dann nur noch die Hälfte, für Bedürftige, lediglich ein Viertel des ursprünglichen Preises. Grund für das plötzliche Aus der sozialen Einrichtung war der Verkauf des Gebäudes von der Diakonie an einen privaten Investor.

Dieser habe zwar der KlAWOtte durchaus Vorschläge für einen Verbleib gemacht, am Ende konnte man sich aber nicht einigen, berichtet Nestler. Dass die KlAWOtte ein Erfolg war, kann man auch daran sehen, dass in Martinsried und in Unterschleißheim nach ihrem Vorbild ebenfalls Kleiderkammern gegründet wurden. Wobei der Begriff »Kleiderkammer« keiner der rund 60 Ehrenamtlichen je über die Lippen kommen würde. Das Prinzip ist schnell erklärt: Die Menschen aus der Umgebung spenden Kleider, Schuhe, Haushaltswaren und Fahrräder, die sie nicht mehr brauchen. Das KlAWOtte-Team sortiert die Ware, zeichnet sie aus und hängt sie in ihr liebevoll gestaltetes kleines »Kaufhaus«, wo jedermann zu den festgelegten Öffnungszeiten einkaufen kann. Personen, die über einen Sozialnachweis verfügen, zahlen die Hälfte.

Für ihr Projekt warben die ehrenamtlich engagierten Damen mit Charme und Einfallsreichtum. So veranstalten sie regelmäßig Modenschauen, bestückt mit Teilen aus der KlAWOtte, um zu zeigen, was für tolle Sachen man dort finden kann. Das Publikum dort ist bunt gemischt, sieht man auch Gemeinderätinnen und Ottobrunner Geschäftsfrauen dort shoppen und Kaffee trinken. »Die Mischung macht’s« betont Nestler.

Die großartige Atmosphäre holt auch aus den Ehrenamtlichen das Beste heraus, weiß auch Brigitte Neumayer, die stellvertretende Leitung der KlAWOtte, zu berichten. »Es gibt immer wieder Gruppen, die auch mal an einem Sonntag herein- kommen, um den Laden neu zu dekorieren und aufzuräumen, damit alles wieder schön aussieht«, verrät sie. Mit den Einnahmen hat die KlAWOtte in der Vergangenheit ihre Unkosten gedeckt und den Rest in soziale Projekte gesteckt. So gibt es beispielsweise eine enge Kooperation mit »Karla 51«, einem Obdachlosenheim für Frauen in München. Hierin flossen immer wieder Gelder, um wichtige Projekte zu fördern. »Was wir jetzt brauchen, sind ganz schnell neue Räumlichkeiten«, bittet Nestler die Bevölkerung um Mithilfe. Benötigt werden mindestens 300 Quadratmeter, außerdem müssten ausreichend Stellplätze für Kunden und Mitarbeiter zur Verfügung stehen. »Wir können natürlich auch Miete zahlen, wenn auch nicht so viel, wie vielleicht handelsüblich möglich wäre«, betont Nestler weiter.

Gesucht werden diese Räumlichkeiten in Ottobrunn, Hohenbrunn, Neubiberg oder Putzbrunn. Wer helfen kann, wird gebeten sich bei Herrn Wüstendorfer von der AWO unter Tel. 67 20 87 21 oder bei Helene Nestler unter Tel. 0176/16 72 08 78 zu melden. »Unser größter Wunsch wäre es, wenn wir unseren 5. Geburtstag am 18. Oktober schon in den neuen Räumlichkeiten feiern könnten«, so Nestler. Bis dahin heißt es den Bestand zu verkaufen. Was übrig bleibt wird an die beiden anderen Einrichtungen der AWO in Martinsried und Unterschleißheim gespendet oder kommt einem sozialen Projekt in Rumänien oder Lettland zu Gute. hw

Artikel vom 23.07.2013
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