Keine Umbenennung der Straßen

Waldtrudering · Endlich Ruhe

Waldtrudering · Die Diskussion um die Umbenennung der kolonialen Straßennamen im Münchner Osten ist nun endlich beendet. Der Kommunalausschuss am 18. Juli hat beschlossen, dass weitere Umbenennungen zur »Entkolonialisierung der Münchner Straßennamen« nicht mehr erfolgen.

Insbesondere die Anwohner der betroffenen Straßen hatten sich mehrheitlich gegen eine solche »Entkolonialisierung« gewehrt. In der Vergangenheit waren bereits historische Erklärungstafeln angebracht und die Von-Trotha-Straße in Hererostraße umbenannt worden.

Für ein Wiederaufflammen der seit Jahren schwelenden Debatte hatte ein Beschluss des Münchner Ausländerbeirats gesorgt, der erneut eine »Entkolonialisierung« der Straßennamen gefordert hatte. »Endlich kehrt Ruhe ein«, sagt der Truderinger Stadtrat und Fraktionsvize, Hans Podiuk. »Die Interessen der Anwohner, die wegen der erheblichen Unannehmlichkeiten keine Namensänderungen ihrer Straßen vornehmen wollen, waren für die Entscheidung unser oberster Maßstab. Außerdem ist die damalige Benennung der Straßennamen aus der Zeit heraus zu betrachten, in der sie erfolgt ist. Das war in den 1920er Jahren. Vor diesem historischen Hintergrund sind sie auch zu beurteilen. Zudem gehört die Kolonialzeit zur deutschen Geschichte, die nicht getilgt werden darf, sondern mit der sich auch weiterhin aktiv auseinanderzusetzen ist.«

In Waldtrudering hatten die ehemaligen Kolonialsoldaten seit 1925 ein Waldheim für etwa 100 Personen. Seit Ende der 1920er Jahre erfolgte in diesem Viertel die Namensgebung der Straßen nach den Namen ehemaliger deutscher Kolonien und Personen, die in den Kolonien tätig gewesen waren.

Artikel vom 22.07.2013
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...