Trudering · Dreimal Silber und einmal Bronze

Überwältigende Freude bei Helen Scholtissek (Mitte der Dreiergruppe) und ihrem 4x100 Meter Freistil-Staffelteam nach dem spannenden Erkämpfen der Silbermedaille. Foto: Mirko Seifert©

Trudering · Dreimal Silber, einmal Bronze und zwei weitere Platzierungen unter den ersten fünf – so das beeindruckende Ergebnis der Truderinger Schwimmerin Helen Scholtissek vom TSV Hohenbrunn-Riemerling bei der Jugend-Europameisterschaft in Poznan / Polen vom 10. bis 14. Juli.

Angetreten waren in Poznan die besten 511 Nachwuchsschwimmer aus 42 europäischen Ländern. Helen war auf Grund ihrer Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften in das 32-köpfige Schwimm-Team der deutschen Nationalmannschaft zusammen mit ihrer Vereinskollegin Emily Siebrecht berufen worden. Begleitet wurden die zwei Schwimmerinnen von ihrem Trainer Jan Wolfgarten, der zusammen mit Trainer Jens Lunemann das harte Training der letzten Monate mitgestaltet und unterstützt hatte. Bereits nach Erscheinen der offiziellen Meldelisten wurde deutlich, dass das Niveau dieser europäischen Meisterschaft enorm hoch sein wird. Litauen und Russland warteten sogar mit Olympioniken auf.

Helen Scholtissek sicherte sich sowohl über 50 Meter als auch 100 Meter Freistil über die Vorläufe und anschließenden Halbfinale in einem sehr großen Teilnehmerfeld von jeweils über 50 Schwimmerinnen souverän die Einzüge in beide Sprintfinale. Dort ging sie die Läufe mit extrem schnellem Tempo an und erkämpfte eindrucksvoll einen vierten (in 100 Meter Freistil) sowie fünften Platz (in 50 Meter Freistil). In beiden Finalläufen siegte Russland mit neuen JEM-Veranstaltungsrekorden. In ihrer Nebenlage 50 Meter Rücken erreichte Helen im Vorlauf Platz zwölf, konnte das Halbfinale aber nicht antreten, weil das Reglement dort nur zwei Schwimmer einer Nation zulässt.

Als schnellste deutsche Freistilsprinterin wurde Helen vom Bundestrainer in allen vier Staffelwettkämpfen über die 4 x 100 Meter eingesetzt. Mit persönlichen Bestzeiten und dreimal in der verantwortungsvollen Schlussschwimmer-Position konnte sie dann dort in den schlagkräftigen deutschen Staffel-Teams entscheidend zu einem in Summe unerwarteten Medaillenregen beitragen: Helen wurde mit der 100 Meter-Freistilstaffel, der Lagenstaffel und dem deutschen Lagenquartett im Mixed-Wettbewerb (männlich / weiblich gemischt) gleich dreifache Vize-Jugend-Europameisterin sowie erkämpfte in einem enorm spannenden Rennen Bronze mit der Mixed-100m-Freistilstaffel.

Besonders beeindruckend: Nur 15 Minuten nach ihrem Finalstart über 50 Meter Freistil gelang es ihr, als Schlussschwimmerin in der 4 x 100 Meter Lagen-Mixed-Staffel die bis dahin auf Silberkurs schwimmenden Polen zu verdrängen und schließlich mit fast vier Zehntel Vorsprung für ihre Mannschaft noch den Vize-Europameistertitel zu sichern. Gold ging in allen vier Staffelwettkämpfen mal wieder an Russland, dreimal mit neuem JEM-Rekord. »Das Niveau dieser Meisterschaften war enorm hoch, und ich bin daher mehr als stolz«, resümierte Jan Wolfgarten, »speziell weil wir uns nie so vorbereiten können, wie die Russen.«

Artikel vom 22.07.2013
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