Drei Fragen an Regisseur Christian Stückl

München · 250. Vorstellung des "Brandner Kaspar" am Volkstheater

Brandner-Regisseur Christian Stückl. F.: Gabriela Neeb

Brandner-Regisseur Christian Stückl. F.: Gabriela Neeb

München · Geht das, kann man dem Tod tatsächlich ein Schnippchen schlagen? Einen Versuch zumindest ist es wert. Ob es aber gelingt, ist anzuschauen im inzwischen legendären Bühnenstück »Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben« am Münchner Volkstheater. Erzählt wird die Geschichte eines bayerischen Grantlers, gespielt von Alexander Duda, der keine Lust hat, mit 74 Jahren den Löffel abzugeben.

Also feilscht er mit dem so genannten Boandlkramer, verkörpert von Maximilian Brückner, um weitere Lebensjahre. Am Sonntag, 21. Juli öffnet sich der Vorhang des umjubelten Dauerbrenners zum 250. Mal. Anlass genug, um den Regisseur und Intendanten des Volkstheaters, Christian Stückl, ein paar Fragen zu stellen.

Sakradi, Herr Stückl, jetzt läuft der Brandner Kaspar schon zum 250. Mal und die Leute kommen immer noch. Fast jedes Mal wird vor vollem Haus gespielt. Wie erklären Sie sich das?

Christian Stückl: Kann man das überhaupt erklären? Es hat sicher damit zu tun, dass die Leute auch diese Sehnsucht haben, wie sie der Brandner hat. Man will dem Tod entkommen. Das ist nur menschlich. Die Leute tun ja mehr denn je dafür, um den Tod a bissl zu bescheißen. Botox und Schönheits-OPs, das sind solche Versuche.

Und wie sieht es bei Ihnen aus, sind Sie auch auf der Flucht vor dem Tod?

Christian Stückl: Ich hab nur wenig Zeit drüber nachzudenken. Zum Glück. Aber im Grunde müsste ich schon auch was dafür tun, wenn ich irgendwie aus der Nummer rauswollte. Vielleicht könnte ich mit dem Tod verhandeln, wenn ich sage, ab heute rauche ich nicht mehr. Doch soweit bin ich nicht. (lacht)

Es gibt sicher viele eingefleischte Brandner-Fans?!

Christian Stückl: Und ob. Wir haben sogar einen Brandner-Stalker, so will ich ihn mal nennen. Der Mann hat sich sogar selbst den Namen „Brandner“ gegeben. Er war bereits in 80 Vorstellungen. Und kann den ganzen Text mitsprechen. Das macht er dann auch. Kein Vergnügen für die, die neben ihm sitzen.

Das Interview führte Sylvie-Sophie Schindler

Artikel vom 20.07.2013
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