Tipps von den 1860-Profis

So werden Fußballer fit

Macht die Löwen fit: Physiotherapeutin Christine Forster. Foto: A. Wild

Macht die Löwen fit: Physiotherapeutin Christine Forster. Foto: A. Wild

München · Der Saisonstart steht vor der Tür und die Vorbereitung der Profis des TSV 1860 München ist bereits in vollem Gange. Beim richtigen Training gilt allerdings nicht unbedingt das Motto „Viel hilft viel“. Christine Forster, Physiotherapeutin bei den Löwen-Profis, verrät, worauf Sportler achten sollten, wenn sie richtig fit werden wollen.

Der Grundstein für die Kondition kann mit gezielten Ausdauertrainingseinheiten gelegt werden. Zuvor erfolgt im Idealfall eine professionelle Laktatdiagnostik, mit der der optimale Pulsbereich für das Ausdauertraining bestimmt wird. Ein sogenanntes Zonentraining in unterschiedlichen Intensitäten – extensiv, intensiv und regenerativ – ist ebenso sinnvoll, wie reine Grundlagenläufe. Beim Münchner Traditionsverein stehen zudem häufig individuelle, pulsorientierte Nüchternläufe im Grundlagentempo auf dem Programm, erklärt Christine Forster. Diese sind wichtig, um dem Fett-Stoffwechsel einen Reiz zu verpassen. In der Phase der Spezifizierung kann dann das Training, bei einer guten Grundlage, mit vereinzelten Schnelligkeitsübungen ergänzt werden. Wenn sich bei den Läufen Schmerzen abzeichnen, rät Forster einen Termin bei einem Sportmediziner oder Orthopäden zu vereinbaren. Die Fußposition, die Spannung in der Muskulatur, die Stellung des Beckens und der Aktivitätsgrad im Alltag liefern dem Fachmann Informationen, um zu entscheiden, ob eine individuell angepasste Schuheinlage Besserung verspricht. Auch der richtige Laufstil kann entscheidend sein, um Überlastungen vorzubeugen. Physiotherapeuten oder Orthopädietechniker können hier Feedback und Verbesserungsvorschläge geben.

Um ein einseitiges Training zu vermeiden, ist ein ausgeglichenes und ausgleichendes Krafttraining genauso wichtig, wie Stabilisationsübungen. „Am besten man absolviert wie die Löwen ein spezielles Kraft-, Rumpfstabilisations- und Dehnprogramm, das auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt und in Absprache mit einem Fachmann entwickelt wurde“, rät Physiotherapeut Jan Frieling, der mit seiner Praxis in den letzten drei Jahren die kleinen Löwen (U10- bis U21-Teams) betreute. Auch ein gezieltes regelmäßiges Koordinationstraining dient als Prophylaxe gegen Überlastung und Verletzungen. Nach intensiven Trainingseinheiten ist eine gute Regeneration wichtig. Dazu bieten sich beispielsweise ein Gang in die Sauna, Massagen, fasciale Behandlungen (eine physiotherapeutische Technik, die auf Muskeln und ihre Funktion in den Muskelketten näher eingeht) oder Eisbäder an. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist die Voraussetzung, um richtig fit zu werden. Nach einem harten Training ist die Einnahme von Magnesium als Nahrungsergänzung hilfreich.

Ein Grundsatz gilt für jeden Sportler, um verletzungsfrei durch eine Saison zu kommen: Es gibt keine Bagatellverletzungen! Selbst einfache Prellungen sollten direkt mit Kompression und Kühlung oder mit einem Salbenverband versorgt werden, um sie schnell in den Griff zu bekommen. Dauert ein Problem oder ein Schmerz länger als fünf Tage an, ist der Gang zum Arzt für Sportmedizin, zum Orthopäden oder zum Physiotherapeuten des Vertrauens unumgänglich, will man keine schwerwiegendere Verletzung riskieren. Beherzigt man die Tipps, sollte einer gesunden, erfolgreichen Saison nichts im Wege stehen.

Artikel vom 11.07.2013
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