Sauerlacher Burschen feiern rundes Jubiläum

Sauerlach · 125 Jahre jung

Der Sauerlacher Burschenverein feiert vom 11. bis 14. Juli mit einem umfangreichen Programm seinen stolzen 125. Geburstag!	Fotos: Burschenverein

Der Sauerlacher Burschenverein feiert vom 11. bis 14. Juli mit einem umfangreichen Programm seinen stolzen 125. Geburstag! Fotos: Burschenverein

Sauerlach · Vier Tage lang volles Programm: Zur Feier ihres 125. Vereinsjubiläums wollen es die Sauerlacher Burschen so richtig krachen lassen. Vom 11. bis zum 14. Juli sind alle Sauerlacher Bürger herzlich eingeladen, den stattlichen Geburtstag kräftig mitzufeiern. Mehr als ein Jahr intensiver Planung hat der 12-köpfige Festausschuss gebraucht, um die mehrtägige Veranstaltung vorzubereiten.

»Zuerst musste Grundsätzliches geklärt werden: Wer macht was? Und wie viele Tage?«, erinnert sich der erste Vorsitzende des Burschenvereins und Mitglied des Festausschusses Michael Heinzinger: »Alle zwei Wochen haben wir uns getroffen.« Trotz des hohen Aufwands und dem ehrgeizigen Festprogramm ist den Burschen die Organisation des Festmarathons aber nicht schwer gefallen, berichtet er. »Wir haben mehrere Feste im Jahr, dadurch haben wir Übung. Der Ablauf ist ähnlich, nur dass das Fest eben diesmal über vier Tage geht«, erklärt er lässig. Los geht’s am Donnerstag auf dem Festplatz am Sauerlacher Stauchartinger Weg: Pünktlich um 19.00 Uhr wird das Bier angestochen, dazu gibt’s Ochs am Spieß. Für die Unterhaltung am Abend sorgen »Die Jungen Riederinger« und Josef Piendl alias »BÄFF«. Gleich am nächsten Tag rockt das Zelt aber schon zu anderen Klängen: Ab 20.00 Uhr wollen die Musiker Jürgen Drews, Axel Fischer, Mickie Krause und Tim Toupet die Sauerlacher beim »Ballermann am Alpenrand« so richtig einheizen.

Leiser, aber keinesfalls ruhiger, wird es dann am Samstag, wenn Martina Schwarzmann mit ihrer Kabarett-Show »Wer Glück hat kommt« mit gewohnt boshafter Liebenswürdigkeit den Humor ihrer Zuhörer auf die Probe stellt. Am Sonntag schließlich, startet die ganz große Herausforderung für die rührigen Burschen: Schon um 6.00 Uhr krachen die Böller zum Weckruf für die Gemeinde, ab 8.00 Uhr werden 74 Gastvereine und vier Blaskapellen aus dem näheren und weiteren Umland am Festplatz erwartet. Nach dem Festgottesdienst um 10.00 Uhr, startet dann ab 11.00 Uhr der große Festumzug bei der Kirche. Zunächst geht es die Wolfratshausener Straße dorfauswärts und wieder zurück, danach über die Münchner Straße und die Von-Aychsteter-Straße zurück zum Festplatz.

Auch wenn der Burschenverein heute vor allem für seine gelungenen Feste bekannt ist – die »Schneemaßparty«, der »Älternabend« oder die »Beach Party« begeistern Gäste aus der ganzen Region – ist das nicht die einzige gesellschaftliche Funktion die der Verein in der Gemeinde übernimmt. Bei seiner Gründung im Jahr 1888 ging es den jungen Männern zunächst einmal vor allem um die eigene Absicherung. Denn eine staatliche Absicherung für Krankheitsfälle oder dergleichen gab es damals nicht. Wer unverheiratet und ohne Familie war, konnte durch eine Krankheit oder einen Unfall unversehens völlig mittellos dastehen. Durch den Zusammenschluss im damaligen »Burschen- und Krankenunterstützungsverein« wollten sich die jungen Männer im Notfall gegenseitig helfen. Auch bei der Wiedergründung des Vereins nach dem Krieg im Jahr 1950 wurde diese Funktion wieder in der Satzung festgelegt. Zusätzlich übernahm der Burschenverein aber schon in den 50er-Jahren auch eine große gesellschaftliche Funktion für die ganze Gemeinde. So gab es mehrere Theateraufführungen und diversen Feierlichkeiten, zudem beteiligten sich die Burschen beim Errichten des neuen Kirchenanbaus.

Danach wurde es für über ein Jahrzehnt eher ruhig um die Burschen, bis sie sich 1975 abermals neu formierten. Sogleich beteiligten sie sich wieder aktiv am Gemeindeleben. Neben ehrenamtlicher Sperrmüllabfuhr und frühen Formen des »Ramadama« wurden wieder zahlreiche Feste organisiert. Da eine zusätzliche soziale Absicherung der Burschen durch die staatliche Versorgung heute nicht mehr notwendig ist, werden finanzielle Überschüsse heute für andere soziale Zwecke gespendet. So durften sich in den letzten Jahren unter anderem die Feuerwehr, der Krieger- und Reservistenverein, ein Kindergarten und das Jugendzentrum über verschiedene Sachspenden freuen. Rund 40 – natürlich ausschließlich männliche und unverheiratete Mitglieder zwischen 16 und 30 Jahren hat der Verein heute, alle sind für das Fest seit Wochen kräftig eingespannt.

Unterstützung kommt außerdem von den Sauerlacher Mädels, den »Wuiden Hexen« und den ehemaligen Burschen, die bei den »Altburschen« organisiert sind. Wer Lust hat auch bei den Burschen mitzumachen, ist jederzeit herzlich eingeladen. »Einfach kommen, mithelfen und dann Mitgliedsantrag ausfüllen«, erklärt Vereinsvorstand Heinzinger.

aba

Artikel vom 02.07.2013
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