Krippen-Richtfeste in den Gemeinden Eching und Oberschleißheim

Oberschleißheim/Eching · Neue Plätze für Kinder

Bildunterschrift am Textende

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Oberschleißheim/Eching · Überall bauen die Kommunen eifrig Kinderkrippen – auch in Eching und Oberschleißheim. Denn die Gemeinden und Städte sind ab August gesetzlich dazu verpflichtet, Betreuungsplätze für die unter Dreijährigen zu schaffen. So werden im Herbst gleich zwei Tagesstätten im Landkreis München-Nord eröffnet: eine Krippe mit 72 Plätzen in Oberschleißheim und eine Tagesstätte mit 125 Plätzen in Eching, im Ortsteil Dietersheim.

Beide Vorhaben bekommen staatliche Fördergelder in beträchtlicher Höhe. Bei den Richtfesten in der vergangenen Woche zeigten sich Elisabeth Ziegler und Josef Riemensberger, Erste Bürgermeister von Oberschleißheim und Eching, erfreut von der raschen Realisierung der Projekte. Die neue Krippe in Oberschleißheim entsteht zwischen Hallenbad und Seniorenpark an der Prof.-Otto-Hupp-Straße. »Wir haben einen Standort gefunden, wie er besser nicht sein kann«, betonte Bürgermeisterin Ziegler. Die Tagesstätte sei im Grünen gelegen, trotzdem aber auch in der Nähe von Wohnhäusern und kommunalen Einrichtungen – und zudem fußläufig von der Parksiedlung und dem neuen Wohnviertel an der Hirschplanallee erreichbar. Die neue Krippe werde sich auch städtebaulich optimal in die Umgebung einfügen: »Die Gemeinde Oberschleißheim will mit diesem Gebäude zeigen, dass sich Zweckmäßigkeit, ansprechende Optik und gute energetische Standards nicht ausschließen«, so Ziegler.

Architekt Alexander Pfletscher vom Büro »PSA Architekten München« erläuterte die Einzelheiten. Es sei ein sogenanntes Passivhaus, sprich ein Niedrigst-Energiegebäude mit besonderer Wärmedämmung. Die Fassade des Hauses werde aus Holz, Glas und farbigen Elementen in Ultramarinblau sein. Die neue Krippe ist der Gemeinde Oberschleißheim zufolge mit Kosten von 3,2 Millionen Euro veranschlagt. Baubeginn war im September 2012. Die Eröffnung hatte man für Ende 2013 angepeilt. Doch der Zeitplan werde nicht nur erfüllt, sondern sogar unterschritten, konnte Ziegler bekannt geben. Und weiter: »Nicht erst im Dezember, sondern aller Voraussicht nach im Oktober werden hier die ersten Kinder einziehen.« Betreiber ist die Arbeiterwohlfahrt. Ein paar Kilometer weiter östlich baut die Gemeinde Eching, im Ortsteil Dietersheim ebenfalls eine Kindertagesstätte, der Neubau liegt südlich der Engelhofstraße.

Platz für über 100 Kinder

Unter einem Dach sind eine Krippe mit 24 Plätzen, ein Kindergarten mit 75 Plätzen und ein Hort mit 25 Plätzen untergebracht, also fast 125 Kinder: vom Baby bis zum Schulkind. »Im Ortsteil Dietersheim wird ein Vorzeigeobjekt geschaffen«, freute sich Echings Erster Bürgermeister Josef Riemensberger. Es sei ein gelungenes Bauwerk im Entstehen, in das die Kinder mit viel Freude einziehen werden. In diesem Teil der Gemeinde Eching herrsche rege Bautätigkeit, so sei auf der Wiese südlich der Tagesstätte ein größeres Baugebiet in Planung, ebenso östlich der B 11. Die ersten Kinder sollen im November einziehen. Träger werden die Johanniter. Wenn die neue Tagesstätte fertiggestellt und möbliert ist, zieht der Kindergarten um. Er ist derzeit im alten Schulhaus in Dietersheim untergebracht. Es bleibt dann erst einmal leer. Die Gemeinde Eching wolle es sich für weitere Kinderbetreuung vorhalten, so Riemensberger. Das alte Schulhaus sei im Übrigen sanierungsbedürftig. Die neue Tagesstätte wird zwar ein reiner Holzbau, doch »es ist ein High-Tech-Holzbau«, betonte Architekt Martin Hirner vom Münchner Büro »Hirner und Riehl«. Solch ein Bauwerk biete gleich mehrere Vorteile: Zum einen könne ein Holzbau sehr schnell errichtet werden. Er wurde aus vorgefertigten Elementen, großen Holzplatten, in Massivholzbauweise erstellt. Zum anderen »ist Holz der einzige Baustoff, der selber wächst«, so Architekt Hirner. Wo Bäume gefällt werden, könnten neue gepflanzt werden und wieder nachwachsen.

Behaglichkeit und Wärme

Zudem strahle ein Bauwerk aus Holz viel Behaglichkeit und Wärme aus. Und natürlich sei es gut gedämmt. Man hoffe auf eine Fertigstellung im Spätherbst – falls der Wettergott mitspielt. Der Dauerregen in den vergangenen Wochen hat nach Angaben der Gemeinde zu Verzögerungen auf der Baustelle geführt. Trotzdem hofft man, dass der Zeitplan für das 4,6 Millionen Euro teure Vorhaben eingehalten werden kann. Baubeginn war im November 2012, mit der Errichtung des Holzbaus wurde am 22. Februar begonnen. Nur etwa acht Wochen später stand die Tagesstätte da – im Rohbau. Fröhlich sangen die Kindergartenkinder beim Richtfest: »Wer will fleißige Handwerker sehen, der muss zu uns Kindern gehen, Holz auf Holz, Stein auf Stein...«

Wally Schmidt

Bildunterschrift: Foto oben: Architekt Alexander Pfletscher, Oberschleißheims Erste Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler und Max Wagmann von der Arbeiterwohlfahrt (v. l.). Fotos: ws

Foto unter: Architekt Martin Hirner, Margit März von den Johannitern und Echings Erster Bürgermeister Josef Riemensberger (v. l.).

Artikel vom 02.07.2013
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