Kinderheim Salberghaus erhielt Auszeichnung

Putzbrunn · Bester Arbeitgeber

Salberghausleiter Wolfgang Pretzer hofft, dass der neue Therapietrakt bis Ende 2013 fertig wird. Es werden dafür noch Spender gesucht. 	Foto/Text: hw

Salberghausleiter Wolfgang Pretzer hofft, dass der neue Therapietrakt bis Ende 2013 fertig wird. Es werden dafür noch Spender gesucht. Foto/Text: hw

Putzbrunn · Das Salberghaus – Perspektiven für Kinder ist einer der besten Arbeitgeber Deutschlands.

Beim diesjährigen Wettbewerb »Great Place to Work« wurde die Einrichtung der katholischen Jugendfürsorge kürzlich für ihr besonders mitarbeiterfreundliches Arbeitsumfeld ausgezeichnet. Somit gehört es zu den bundesweit 20 besten Arbeitgebern im Bereich »Gesundheitswesen«. »Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung«, betont Einrichtungsleiter Wolfgang Pretzer. Positiver Nebeneffekt: Auf dem heiß umkämpften Markt für Pädagogen und Erzieher lässt sich mit so einer Auszeichnung natürlich auch punkten. Neben der Jugendhilfeeinrichtung betreibt das Salberghaus auch mehrere Kindertagesstätten, die für Kinder aus den angrenzenden Gemeinden offen stehen. Insgesamt 200 Mitarbeiter beschäftigt das Salberghaus mit seinen verschiedenen Einrichtungen vor Ort. Stationär bietet das Salberghaus Platz für 80 Kinder im Alter zwischen Null und zehn Jahren. Viele dieser Kinder haben zu Hause körperliche und seelische Gewalt erfahren, sind vernachlässigt worden oder unterversorgt gewesen. Sie werden im Salberghaus in Wohngruppen mit je sieben Kindern betreut. »Die Arbeit bei uns ist vielschichtig, sie umfasst viel mehr als nur die Versorgung der Kinder«, erklärt Pretzer weiter.

So müsse beispielsweise auch intensiv mit den Eltern gearbeitet werden, um dort den Boden für eine Heimkehr der Buben und Mädchen zu schaffen. Die Arbeit mit den Eltern sei dabei doppelt anspruchsvoll, denn einerseits herrsche von Elternseite häufig ein großes Misstrauen gegenüber den Betreuern, andererseits müsse der eigene Umgang mit den Eltern unbelastet und vorurteilsfrei erfolgen. In Anbetracht dessen, was die Kinder zuvor durchgemacht haben, keine leichte Aufgabe. »Wir bieten Supervision an und sind im ständigen Austausch«, berichtet hierzu Pretzer. Dennoch ist und bleibe das oberste Ziel die Rückführung der Kinder in ihre Ursprungsfamilien. Bei rund 50 Prozent der Kinder sei diese Arbeit erfolgreich. Weitere 25 Prozent würden an eine Pflegefamilie vermittelt, die übrigen 25 Prozent würden in eine andere Einrichtung wechseln, so Pretzer.

»Im Durchschnitt bleiben die Kinder ein Jahr bei uns«, berichtet er. Um die Kinder noch besser behandeln zu können, wird derzeit der Therapietrakt des Hauses, der noch aus dem 60er-Jahren stammt, umgebaut und erweitert. Nicht nur ein faktischer, sondern auch ein finanzieller Kraftakt, denn ein Viertel der Bausumme in Gesamthöhe von 2 Millionen Euro muss die Einrichtung selber aufbringen. »Wir sind hier auf Spenden angewiesen«, informiert Pretzer und weiter: »Wir hoffen, dass wir bis Ende 2013 einziehen können«. Wer spenden möchte, findet weitere Infos unter www.salberghaus.de.

Artikel vom 25.06.2013
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