Küchen der Tegernseer Landstraße gesucht für Foto-Projekt

München/Giesing · Ob Hochglanz oder voller Brösel

Die Küche ist mehr als ein Ort der Nahrungszubereitung: Blick in eine Küche der Tegernseer Landstraße. Foto: Verena Hägler

Die Küche ist mehr als ein Ort der Nahrungszubereitung: Blick in eine Küche der Tegernseer Landstraße. Foto: Verena Hägler

München/Giesing · Die Küche ist für die meisten der zentrale Ort des Zuhauses. Hier gibt es Essen, aber oft ist sie auch der perfekte Ort für die wirklich guten Gespräche, für Hausaufgaben, zum Lesen und natürlich die besten Partys. Leben pur.

Und das hat nicht unbedingt immer etwas mit der Größe zu tun. Zu sehen auch bei den Aufnahmen der Münchner Fotografin Verena Hägler: Die will mit ihrer Kamera festhalten, ob und wie sich der Stadtteil Giesing verändert – und zwar anhand der Küchen in der Tegernseer Landstraße, kurz TeLa. Derzeit sucht die Mutter einer kleinen Tochter, die an der Münchner Kunstakademie studiert und für 2013 das HWP-Stipendium des Bayerischen Staatsministeriums für Forschung, Wissenschaft und Kunst erhalten hat, Bewohner der TeLa, die ihre Küche fotografieren lassen.

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Münchner SamstagsBlatt: Welche Küchen suchen Sie?

Verena Hägler: Alle Arten sind willkommen, von alt bis neu, von edel bis pragmatisch, von spiegelglänzend bis unaufgeräumt und voller Brösel. Die Anonymität bleibt immer gewahrt. Die Vielfalt der Küchen soll indirekt die Vielfalt der Bausubstanz und der Anwohnerschaft Obergiesings entlang der TeLa zeigen.

Wieviele Küchen wollen Sie denn fotografieren?

Verena Hägler: Ich habe mir zum Ziel gesetzt, bis Ende 2013 rund 100 Küchen fotografisch zu dokumentieren.

Warum ausgerechnet Küchen?

Verena Hägler: Die Küche war schon immer Spiegel des Zustands einer Gesellschaft und zugleich wurde auch anhand der Küche viel Forschung zur Weiterentwicklung von Gesellschaft betrieben (etwa „Frankfurter Küche“ oder „Münchner Küche“). Die Auffassung der idealen Küche hat sich durch die Jahrzehnte gewandelt und jetzt findet sich eine Parallelität verschiedener Lebensstile gezwängt in die jeweiligen baulichen Gegebenheiten: DIN-genormte Einbauküchen finden sich neben individuellen improvisierten Formen, winzige Arbeitsküchen neben geräumigen Wohnküchen. Zudem ist die Küche eine Art „Zwischenort“, weil die Küche oft sowohl als privat als auch als repräsentativ empfunden und genutzt wird.

Warum Küchen aus Obergiesing?

Verena Hägler: Der Münchner Stadtteil Giesing ist im Umbruch: Große Flächen wie das ehemalige Agfa-Gelände und das Paulaner Gelände werden neubebaut und etwa 9.000 neue Wohnungen geschaffen. Obergiesing ist in seiner städtebaulichen wie auch sozialen Struktur derzeit sehr vielfältig und heterogen. Das ehemalige Arbeiter- und Handwerkerviertel ist mittlerweile aufgewertet, das Mietniveau jedoch noch relativ niedrig, so dass die Sozialstruktur gemischt ist. Es geht darum, anhand der Küchen zu beobachten, ob und wie sich diese Veränderungen auf das Viertel auswirken.

Was passiert mit den Küchen-Fotos?

Verena Hägler: Das Archiv der Küchen soll gegen Ende 2013 ausgewertet werden und im Rahmen einer kleinen Ausstellung der interessierten Öffentlichkeit im Januar oder Februar 2014 präsentiert werden. Dazu soll eine kleine Broschüre erscheinen.

Wer seine Küche für das Projekt fotografieren lassen will, kann Kontakt aufnehmen mit Verena Hägler unter Tel. 089/35 04 37 37 und 01 76/20 11 77 63, E-Mail verena.haegler@web.de. Mehr zu dem Projekt auch unter www.verenahaegler.de.

Artikel vom 15.06.2013
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