Gemeinde setzt Belohnung aus

Haar · Baumfrevler in Haar

Mit einer Motorsäge macht sich ein Unbekannter nachts an Haars Bäumen zu schaffen. Foto: Gemeinde

Mit einer Motorsäge macht sich ein Unbekannter nachts an Haars Bäumen zu schaffen. Foto: Gemeinde

Haar · In Haar geschieht seit nun schon fast einem Jahr Seltsames: Es werden Bäume gefällt. Keine kranken Bäume. Keine Bäume von denen Gefahr ausgeht. Bei Nacht treibt ein unbekannter Baumfrevler sein Unwesen. Jetzt bitten Polizei und Gemeinde um die besondere Aufmerksamkeit der Bevölkerung – die Gemeinde hat zudem 1.000 Euro Belohnung ausgesetzt. Im Juli und August 2012 fällte der oder die Unbekannte(n) insgesamt fünf Bäume auf dem Gelände des Schulzentrums St.Konrad – unter anderem eine 18 Meter hohe und 50 Jahre alte Platane. Im November fiel der Kettensäge eine 20 Meter hohe Birke im Waldfriedhof zum Opfer.

Im Mai diesen Jahres schließlich fällte er im ökologisch besonders wertvollen Wald an der Parkstraße nahe der Eislauffläche eine große Eiche sowie eine doppelstämmige Fichte. Bei der bislang letzten Aktion wurden neben den Bäumen zusätzlich Zäune geschädigt und eine Stromleitung durch den fallenden Baum gekappt. Zwei Wochen fiel deshalb die Straßenbeleuchtung aus. Der verursachte Schaden liegt mittlerweile bei gut 70.000 Euro. Deutlich schwerer wiegt jedoch der ökologische und idelle Verlust: Gerade innerhalb einer Gemeinde sind gefällte, jahrzehntelang gewachsene Bäume an Wert kaum zu beziffern.

Nächtliche Tatzeit, kräftige Person

Es gibt eindeutige Verbindungen zwischen den einzelnen Taten. Zum einen die Uhrzeit: Immer wird der Baumfrevler tief in der Nacht aktiv. Zwischen 1 und 4 Uhr morgens ist seine Zeit. Er benutzt immer eine Motorsäge, bedient diese aber äußerst unsachgemäß – die Schnittflächen sind alles andere als sauber, was natürlich auch von der großen Eile zeugt, in der sich der Baumfäller befindet. Man muss wohl davon ausgehen, dass es sich um einen recht kräftigen Menschen handelt, denn zuletzt hat er die Bäume in einer Höhe abgesägt, die eigentlich davon ausgehen lässt, dass er die Motorsäge über Kopf gehalten haben muss. Bislang wurden die Bäume immer bodennah gefällt. Gerade bei dieser letzten Fällung der Fichte im Park hat sich der Täter auch erheblich selbst gefährdet – was er offensichtlich billigend in Kauf nimmt. Man kann davon ausgehen, dass der Täter nicht zu Fuß am Tatort er- scheint, sondern eher mit einem Fahrzeug ankommt, das er nah am Fällort parkt.

Jagd nach dem Täter bisher erfolglos

Bereits zweimal wurde die Polizei von aufmerksamen Anwohnern gerufen, doch der Täter war bislang immer schneller. Die Polizei bittet die Bevölkerung nun um besondere Aufmerksamkeit: Wer Verdächtiges sieht oder hört, soll auf keinen Fall davor zurückschrecken, umgehend den Notruf 110 zu wählen. Selbst wenn sich der Verdacht als Irrtum herausstellen sollte, wird niemand dem Anrufer einen irgendwie gearteten Vorwurf machen. Auch der private Sicherheitsdienst der Gemeinde hat bereits relevante Gebiete in die Bestreifung mitaufgenommen.

Belohnung von 1.000 Euro ausgesetzt

Auch Bürgermeister Helmut Dworzak bittet, Augen und Ohren offen zu halten: »Sollten Sie verdächtige Beobachtungen machen, insbesondere nach Mitternacht das Kreischen einer Kettensäge wahrnehmen, rufen Sie bitte umgehend bei der Polizei unter der Rufnummer 110 an. Um einen zusätzlichen Anreiz zu geben, setzen wir für die Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 1.000 Euro aus«.

Artikel vom 22.05.2013
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