Sanierung der Ortsdurchfahrt hat begonnen – Arbeiten dauern bis November

Garching · In Garching wird es eng!

Erste Bürgermeisterin Hannelore Gabor und Projektleiter Christian Mattmann präsentierten das Projekt zur Sanierung der Ortsdurchfahrt in Garching im Rathaus. Die Arbeiten beginnen in dieser Woche.	Foto: ws

Erste Bürgermeisterin Hannelore Gabor und Projektleiter Christian Mattmann präsentierten das Projekt zur Sanierung der Ortsdurchfahrt in Garching im Rathaus. Die Arbeiten beginnen in dieser Woche. Foto: ws

Garching · Von Mitte Mai bis Anfang November wird die Garchinger Ortsdurchfahrt saniert. »Der Zeitplan ist sehr ambitioniert«, sagte Garchings Erste Bürgermeisterin Hannelore Gabor bei der Präsentation des Vorhabens im Rathaus. Für Projektleiter Christian Mattmann vom Staatlichen Bauamt Freising ist es eine »besondere Baumaßnahme« – wegen der vielen Anlieger und der vielen Gewerbetreibenden in dieser Ortsdurchfahrt. Gabor hatte in den letzten Jahren regelrecht »Horror« vor dieser Baustelle.

Das Vorhaben sei schon ewig in Planung und anfangs mit einer Bauzeit von zwei Jahren kalkuliert worden. Doch das konnte verhindert werden, die Buddelei dauert nun ein halbes Jahr. Trotz der großen Straßenbaustelle in Garchings Zent-rum seien die Geschäfte und Lokale jederzeit mit dem Auto zu erreichen, versicherten Gabor und Mattmann. Die Bürgermeisterin appellierte an die Kunden aus nah und fern, trotz der Baustelle in der Ortsmitte einzukaufen.

Betroffen seien rund 30 Läden, Geschäfte und Lokale, berichtete Salvatore Disanto vom Gewerbeverband Garching. Er konnte Beruhigendes vermelden: Trotz der Vollsperre gelte in der Ortsdurchfahrt »Anlieger frei«. Das heißt, für Anwohner, Gewerbetreibende und Kunden sei die Pkw-Zufahrt zu den Geschäften, Lokalen und Wohnhäusern jederzeit gewährleistet. Disanto nannte das im Namen der Gewerbetreibenden »eine zufriedenstellende Lösung«. Zunächst seien die Gemüter hochgekocht. Das Bekanntwerden der lang andauernden Baustelle im Herzen Garchings sei eine »Schreckensmeldung« für die Geschäftsinhaber gewesen. Insbesondere die Vorstellung, dass man ein halbes Jahr lang nicht mehr die Ortsmitte ansteuern könne. Doch man habe mit der Stadt Garching nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, daraufhin hätten sich die Gemüter beruhigt, so Disanto. »Wir sind alle erreichbar«, auch für überörtliche Kunden, betonte sein Kollege Albert Pradler. Trotzdem plagten die Gewerbetreibenden nach wie vor große Existenzängste.

Baubeginn war am vergangenen Montag. Als Erstes geht es im Süden von Garching los, in der Münchner Straße, ein paar Wochen später auch im Norden in der Freisinger Landstraße. Die Arbeiten sind in mehrere Bauabschnitte unterteilt. Von Süden aus schlängelt sich der Baustellenwurm sukzessive ins Ortszentrum. Fast die ganze Zeit über wird außerdem nördlich davon in der Freisinger Landstraße gebuddelt. Bei Beschwerden und Problemen könnten sich Bürger und Gewerbetreibende jederzeit an den Bauleiter vor Ort wenden, versicherte Projektleiter Mattmann. Für den Durchgangsverkehr werden Umleitungen eingerichtet.

Das Ortszentrum selbst ist nicht gleich dran. Dort rücken die Bagger Anfang September an, die Arbeiten rund um Maibaum und Kirche dauern etwa zwei Monate, voraussichtlich bis Anfang November. Dann solle die gesamte Baumaßnahme beendet sein, so Mattmann. Das 1,5 Kilometer lange Straßenstück werde komplett erneuert und die Fahrbahn von Grund auf neu angelegt. Danach muss die Straßenoberfläche wieder hergestellt werden. »Die Stadt Garching nimmt die Gelegenheit wahr, um die Radwegsituation zu verbessern«, erläuterte Erste Bürgermeisterin Gabor. Weil die Straße künftig ein bisschen schmäler wird, sei auf beiden Seiten Platz, kombinierte Fuß- und Radwege anzulegen. Denn bisher müssen die Radler auf der Straße fahren und sich die Fahrbahn mit Autos, Schwerlastern und Bussen teilen – viele Radler fahren deshalb zu ihrer eigenen Sicherheit auf dem Bürgersteig, natürlich verbotswidrig. Das ist im Herbst vorbei. Dann dürfen sie legal auf dem verbreiterten Gehweg fahren.

Außerdem werden Parkbuchten und Grünstreifen am Straßenrand angelegt. Die Stadt Garching lässt sich das einiges kosten, sie beteiligt sich mit 1,3 Millionen Euro an dem Straßenprojekt. Das sind rund 40 Prozent des mit 3,2 Millionen Euro kalkulierten Vorhabens. Die Stadt Garching habe deshalb ein Mitspracherecht bei dem Projekt, so Mattmann. Die Federführung liegt beim Staatlichen Bauamt Freising. Es bezahlt die Erneuerung der schadhaften Fahrbahn. Vorab sind bereits Spartenarbeiten der Münchner Stadtwerke an den Wasser- und Gasleitungen erfolgt. Zur Information der Autofahrer werden am Straßenrand bewegliche Verkehrsschilder mit Hinweisen auf die aktuelle Zufahrtssituation aufgestellt und entsprechend dem Baufortschritt versetzt. Das kostet mehrere Tausend Euro und wird von der Stadt Garching aus ihrem Budget zur Wirtschaftsförderung finanziert. Erste Bürgermeisterin Gabor zeigte sich zuversichtlich, dass die Baustelle pünktlich vor dem Winter been-det sein wird. Nur überraschende Funde von einer Keltensiedlung oder aus der Römerzeit könnten den ehrgeizigen Zeitplan durcheinander bringen – aber das ist ziemlich unwahrscheinlich. Wally Schmidt

Artikel vom 14.05.2013
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