50.000 Euro für den Förderverein »Christoph 1« gespendet

Harlaching · Jedes Leben retten

Die Vertreter der Claus-Enneker-Stiftung übergaben einen Scheck über 50.000 Euro (v. l.): Uli Brendell, Bernd Traut, Erwin Stolpe, Maximilian Eichner, Rolf Zeitler, Thomas Stockerl und Christian Lackner.	Foto: Pietsch

Die Vertreter der Claus-Enneker-Stiftung übergaben einen Scheck über 50.000 Euro (v. l.): Uli Brendell, Bernd Traut, Erwin Stolpe, Maximilian Eichner, Rolf Zeitler, Thomas Stockerl und Christian Lackner. Foto: Pietsch

Harlaching · Einen großzügigen Scheck über 50.000 Euro überreichte kürzlich die Münchner Claus-Enneker-Stiftung dem ebenfalls in München ansässigen Förderverein »Christoph 1«.

Schon zu Lebzeiten von Dr. Claus Enneker war es dem Stiftungsgründer als ehemaligem Leiter der Harlachinger Unfallchirurgie ein wichtiges Anliegen, die Weiterentwicklung der Notfallmedizin und insbesondere die in Harlaching ansässige Hubschrauberstation Christoph 1 zu unterstützen. Auch nach seinem Tod wollte er dieses Ziel weiter verfolgt wissen und vermachte daher dem Förderverein des Hubschraubers die größte Summe seiner bisherigen Vereinsgeschichte.

Gut ein Jahr nach Ennekers Tod vollzogen die Vertreter der Stiftung nun seinen letzten Willen. »Claus Enneker war ein sehr engagierter Arzt, dem es vor allem ein Anliegen war, die Polytraumaversorgung zu verbessern«, erinnert sich Dr. Erwin Stolpe an seinen ehemaligen Chef in der Unfallchirurgie. Auch wenn er anfangs ein heftiger Kritiker von medizinischer Aktivität außerhalb des Krankenhauses gewesen sei, habe er irgendwann einen Sinneswandel vollzogen, so Stolpe: »Er erkannte, dass ein schneller Transport und eine bessere Versorgung die Überlebenschance verbessern.« Man wisse heute, dass sich die Chancen eines schwer verletzten Patienten deutlich verbessern, wenn er innerhalb von 60 Minuten nach dem Unfall in eine geeignete Klinik transportiert werde, ergänzt Christian Lackner, der Vorstand der Stiftung. Da es sich bei den Verunfallten oft um eigentlich gesunde, jüngere Menschen handele, lassen sich dank der Rettung mit dem Hubschrauber die Chancen für eine komplette Wiederherstellung deutlich verbessern.

Rolf Zeitler, der erste Vorsitzende des Fördervereins und langjährige Bürgermeister von Unterschleißheim strahlte, als er den Scheck der Stiftung entgegennehmen konnte. Bereits seit seiner Gründung im Jahr 2005 hat es sich der Förderverein zur Aufgabe gemacht, die Münchner Rettungshubschrauberstation des ADAC und dabei insbesondere die Schulung des medizinischen Personals, die Optimierung der Ausstattung und den Unterhalt des Hubschrauberhangars zu fördern. In den letzten Jahren übernahm sie zum Beispiel die Finanzierung eines geländegängigen Einsatzfahrzeuges, den Kauf von innovativer medizinischer Ausstattung des Hubschraubers und den Bau einer Kletterwand zum Training der Besatzung, berichtet Dr. Erwin Stolpe, der sowohl dem Vereinskuratorium als auch dem Stiftungsvorstand angehört.

Mit der Spende der Stiftung soll nun vor allem die Fortsetzung des im Jahr 2011 mit einer anderen Großspende gestarteten erfolgreichen Notfall-Simulationstrainings der Hubschrauberbesatzungen gesichert werden. Einmal jährlich werden dabei die 25 Ärzte und sechs Rettungsassistenten der Hubschrauberbesatzungen in einer speziell ausgestatteten Halle am Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität mit simulierten Notfällen konfrontiert.

Zum Training stehen in der Halle dazu neben einem Einsatzort auch eine voll ausgebaute Hubschrauberzelle und ein Schockraum zur Verfügung. Da das Personal des Hubschraubers ohnehin schon über eine sehr hohe medizinische Qualifikation verfüge, wie Christian Lackner betont, liegt der Fokus des Trainings dabei auf dem Training der technischen Fähigkeiten und vor allem auf der Interaktion zwischen den Besatzungsmitgliedern und der Kommunikation mit externen Teams. »Unser oberstes Ziel ist die Patientensicherheit, trotzdem entwickeln sich 70 Prozent der schwerwiegenden Probleme durch menschliche Fehler«, weiß Lackner zu berichten. Mithilfe des Simulationstrainings sollen daher solche Fehlerquellen beseitigt werden, »auch seltene medizinische Notfälle können trainiert werden«.

Auch in Zukunft wollen die Stiftung und der Förderverein den Hubschrauberstandort Christoph 1 in seiner Tradition als erster Rettungshubschrauber Deutschlands unterstützen. »München ist ein Innovationstreiber. Wir wollen nicht die anderen ausstechen, aber wir sind offen für neue Ideen«, so Lackner. Andrea Pietsch

Artikel vom 23.04.2013
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