Harlaching/Giesing · Streit dauert an

Harlaching/Giesing · Mit Blick auf das Altenheim an der Tauernstraße in Harlaching liegen der örtliche Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching und die Stadt weiter über Kreuz. Der 1973 errichtete Bau wird demnächst abgerissen. Bis 2017 soll dann ein moderner Neubau geschaffen werden.

Während der BA mit diesen Planungen durchaus einverstanden ist, gibt es derzeit Streit um die künftige Nutzung. Rund 150 Heimplätze insgesamt sollen im Neubau geboten werden. Zehn Prozent, also 15 Plätze, sollen nach Auffassung des Stadtteilgremiums für die Kurzzeitpflege reserviert sein. Hintergrund: mit diesem Angebot wollen die Stadtviertelpolitiker vor allem pflegende Angehörige in der Region unterstützen.

Beim Betreiber des Hauses an der Tauernstraße, der städtischen Münchenstift GmbH, sieht man die Sache konträr. Vor allem aus Kostengründen lehnen sie den Vorstoß aus dem Stadtteil bisher ab. Doch der BA bleibt bei seiner Forderung und unterstrich diese im Rahmen der April-Sitzung mit einem neuerlichen Antrag, die Kurzzeitpflege vor Ort zu integrieren. Argumente: Bei der Stadt freilich pocht man auf den monetären Aspekt. »Kaum kostendeckend« könne eine eigene Kurzpflegestation vor Ort betrieben werden, formulierte das Sozialreferat in einem Schreiben an den Bezirksausschuss. Das hänge mit den dort zu erwartenden Leerständen zusammen. Denn nach Sicht der Stadtbehörde wäre eine solche Einrichtung nicht über das ganze Jahr hinweg ausgelastet. Die Stadt favorisiert deshalb ein Modell der »eingestreuten Kurzzeitpflegeplätze«. So sollen zeitweise freie Plätze im Heim auf Zeit für Kurzzeitpflege genutzt werden. Der BA sieht aber ein spezielles Problem: durch eine Vergabe rein nach freiwerdenden Kapazitäten sei für die Angehörigen keine zeitliche Planbarkeit gegeben.

Das Sozialreferat verweist seinerseits auf Kurzzeitpflegeeinrichtungen – etwa am Wettersteinplatz oder im Nachbarstadtteil Obergiesing-Fasangarten. »Im Zuge der Neubauten muss eine solche Berücksichtigung im Sinne der Anghörigen erfolgen und Platz geschaffen werden«, so der Tenor im Gremium. Hettich

Artikel vom 28.04.2013
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