Stellplätze für Bauma-Besucher werden bald zur Blumenwiese

Aschheim · Park-Platz eröffnet

Bürgermeister Helmut Englmann, Klaus Dittrich und Eugen Egetenmeier weihten den neuen Parkplatz für die Messebesucher ein.	Foto: cs

Bürgermeister Helmut Englmann, Klaus Dittrich und Eugen Egetenmeier weihten den neuen Parkplatz für die Messebesucher ein. Foto: cs

Aschheim · Großer Bahnhof für einen besonderen Parkplatz zwischen Autobahn und Möbelhaus: Messe-Chef Klaus Dittrich fühlte sich geehrt, »wie ein Minister« zur Eröffnung der Kfz-Abstellfläche und der Zufahrtsstraße gleich zweimal das weiß-blaue Band durchschneiden zu dürfen.

In einem alten Vauxhall und einem Oldtimer-BMW knatterten Dittrich sowie Messe-Geschäftsführer Eugen Egetenmeier, Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard und Aschheims Bürgermeister Helmut Englmann anschließend über das ehemalige Brachland, das sich in den kommenden Jahren zu einem Erholungspark mausern soll. Truderings Pfarrer Helmut Kellermann gab seinen kirchlichen Segen und die Aschheimer Blaskapelle besorgte die musikalische Umrahmung.

Schließlich war um das 6,2 Hektar große ehemalige Brachland lange gerungen worden, ehe zu Beginn dieser Woche die ersten Besucher der derzeit stattfindenden weltgrößten Baumaschinenausstellung ihre Karossen dort kostenlos abstellen konnten. Ein im Fünf-Minuten-Takt verkehrender Shutt-lebus bringt sie dann bequem über die Staatsstraße 2082 zum nahen Riemer Messegelände. Bis zu 500.000 Besucher bestaunen dort alle drei Jahre die Innovationen der 3.300 Aussteller aus der Welt der Kräne und Bagger. Ein Teil der schwergewichtigen und großvolumigen Exponate muss dabei ausgerechnet da abgestellt werden, wo bei anderen Veranstaltungen bis zu 10.000 Besucher fußläufig parken.

Die beiden Parkhäuser in der Messestadt mit insgesamt 6.500 Stellplätzen können den Bedarf von insgesamt 22.000 Abstellmöglichkeiten in den Spitzenzeiten der Bauma jedoch bei Weitem nicht abdecken. Die Messe München bemüht sich deshalb seit Jahren bei den Umlandgemeinden Aschheim und Feldkirchen speziell für die einwöchige Bauma um Ausweich-Stellflächen. Bereits 2008 sei man mit dieser Bitte an ihn herangetreten, sagte Bürgermeister Englmann bei der kleinen Eröffnungsfeier auf der Baustelle. Es folgten erbitterte Diskussionen im Gemeinderat, ehe dieser Ende 2010 schließlich das Projekt mit knapper Mehrheit genehmigte.

Damit stehen den Messebesuchern in dieser Woche im Münchner Osten 1.600 neue Parkplätze sowie – damit verbunden – zusätzlich 900 Abstellmöglichkeiten am Heimstettner See zur Verfügung. Bereits zur Bauma 2010 konnten sich außerdem bis zu 2.200 Besucher gleichzeitig in Feldkirchen über eine Stellmöglichkeit für ihre Fahrzeuge freuen. Nach den guten Erfahrungen in der Nachbargemeinde hatte sich die Messeleitung zu einem entsprechenden Vorstoß in Aschheim entschlossen und dabei ein Gelände unweit des Autobahnringes an der Staatsstraße 2082 ins Auge gefasst und für 30 Jahre gepachtet.

In den Ausbau investierte die Ausstellungsgesellschaft 1,2 Millionen Euro. Die gut ausgeschilderte Anfahrt leitet die Parkplatz-Sucher von der Autobahn aus nordöstlicher Richtung auf die Stellflächen, der Shuttlebus nach Riem nutzt die von Aschheim bezahlte neue Brücke zur Auffahrt auf die Staatsstraße 2082, die östliche Umgehungsstraße Aschheims. Bürgermeister Helmut Englmann erhofft sich dadurch weniger Suchverkehr durch den Ort, der mit seinen vielen Hotels und Gaststätten vom Messetourismus natürlich auch profitiert. Und auch die A 94 könnte entlastet werden, wenn die aus dem Norden zur Messe drängenden Autofahrer auf der A 99 schon an der Ausfahrt Kirchheim abgefangen werden. Und wenn am kommenden Wochenende die Tore der Bauma wieder schließen, wird das Kiesbett-Gelände zum Park für die Bürger.

Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard versprach bei der Eröffnungsfeier, schon im Sommer werde sich ein bunter Schleier über das Gelände legen. Bereits eine Woche nach der Messe sollen die Blumensamen verteilt und im Herbst die ersten Bäume gepflanzt werden. Ehe es soweit war, habe sich nach der mühsam errungenen Zustimmung durch den Gemeinderat eine neue Hürde aufgetan, erzählte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Klaus Ditt-rich bei der Einweihungsfeier: Auf dem Areal wurden eine alte Grabstätte und sogar ein Skelett aus der Eisenzeit gefunden. Das habe eine ehrwürdige letzte Ruhestätte im Kulturellen Gebäude der Gemeinde gefunden. Auch der geschichtsbewusste Aschheimer Bürgermeister bemühte die bewegte Vergangenheit seiner Heimat: Die neue Zufahrt habe man auf den Namen »Klausnerstraße« getauft, zur Erinnerung an die Eremitage, die ganz in der Nähe des Ortes gestanden habe, an dem der Heilige Emmeram im Jahre 652 zu Tode gekommen war. Diese Klausner seien es schließlich gewesen, die den Aschheimer Kindern über Jahrhunderte hinweg das Lesen und Schreiben lehrten. cs

Artikel vom 16.04.2013
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