Burg Grünwald öffnet sich zukünftig breiterem Publikum

Grünwald · Neue Ausstellung »Italien und die Antike«

Die Beziehung Italiens mit der Antike bringt Maler Andreas Wachter in seinen Bildern und Skulpturen zum Ausdruck. 	Foto: hol

Die Beziehung Italiens mit der Antike bringt Maler Andreas Wachter in seinen Bildern und Skulpturen zum Ausdruck. Foto: hol

Grünwald · Künftig soll die Burg Grünwald mit ihrer reichen und beeindruckenden Geschichte ohne Einschränkungen der Öffentlichkeit zugänglich sein. Dies jedenfalls ist das Ziel von Rupert Gebhard, dem jetzigen Leiter der Burg, die ein Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung München ist.

So wurde in einem ersten Bauabschnitt die ehemalige Kastellan-Wohnung zu einem modernen Foyer umgestaltet, in dem die Besucher nicht nur in aktuellen Kunst- und Ausstellungskatalogen blättern können, sondern auch Kaffee und Kuchen genießen. Im Sommer werden auch Sitzplätze im schönen Garten des Innenhofs bereit gestellt, wo man unter alten Bäumen dann bei einem kühlen Getränk das Flair des Burghofs erleben kann. Auch die Wohnung über dem neuen Foyer wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt Freising und dem Münchner Architekturbüro Brune grundsaniert.

Dort sind nun Veranstaltungsräume untergebracht, die vor allem zu museumspädagogischen Zwecken genutzt werden. Zur Einweihung wurde nun parallel die erste Kunstausstellung eröffnet. In den altehrwürdigen Räumen der Burg sind die Werke des Künstlers Andreas Wachter mit dem Thema »Italien und die Antike« bis zum 23. Juni zu sehen. Kein anderer Exponent der Leipziger Schule hat sich so intensiv mit der römischen Antike und Kunst Italiens auseinandergesetzt wie Wachter. Auf illegalen Reisen lernte er nicht nur die barocke und manieristische Kunst des Südens kennen sowie die Antike, sondern fing gleichzeitig an mit ihren Elementen zu arbeiten und zu spielen, Licht und Schatten in seinen Bildern fast greifbar zu machen und das antike und moderne Italien mit seinen Menschen, die sich heute zwischen den alten Kunstwerken ganz natürlich bewegen, darzustellen. Besonders seine Skulpturen aus Terrakotta und farbenprächtig bemalt, wie es schon in der Antike üblich war, stellen eine geglückte und auch spannungsreiche Verbindung zwischen dem Heute und der Vergangenheit her. Professor York Mix von der Universität Marburg betont als Initiator der Ausstellung, dass Wachter in seinen Werken weder die Antike idealisiert noch negiert, sondern das Leben mit den Traditionen offenbart. Wachter selbst meint, dass sich sein persönliches Verhältnis zu Italien und der Kunst des Landes über die Jahre stetig verändert. »Heute sehe ich verstärkt die Normalität, wie beispielsweise ein abgestelltes Fahrrad vor einer alten Kirche«, erklärte er.

Nach Beendigung der Ausstellung kommt dann die neue Dauerausstellung »Burgen in Bayern«, wo auch Familien und Kinder in museumspädagogischen Projekten das Leben der Ritter hautnah erfahren können. Parallel wird der zweite Bauabschnitt angegangen. Bei der Sanierung des Burghofs wird vor allem ein gärtnerisches Gesamtkonzept im Vordergrund stehen, das die romantische Schönheit des Platzes herausstellen kann. Zudem werden die Ausstellungsräume neu und modern gestaltet. Die Öffnungszeiten der Burg Grünwald sind Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr sowie zu allen Feiertagen. Wer sich speziell für die Werke Wachters interessiert, kann am 21. April, um 14 Uhr eine Sonderführung erleben., durch die Professor Mix leitet. hol

Artikel vom 18.04.2013
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