Nach dem Meisterschafts-Aus: Haching-Trainer Mihai Paduretu zieht im Interview sein Saisonfazit

Unterhaching · »Unsere Leistungen werden zu wenig honoriert«

»Einfach die bessere Mannschaft«: Friedrichshafen (in blau) bezwang Haching auch im dritten Play-Off-Halbfinale. 	    Foto: Verein

»Einfach die bessere Mannschaft«: Friedrichshafen (in blau) bezwang Haching auch im dritten Play-Off-Halbfinale. Foto: Verein

Unterhaching · Aus und vorbei: Nach der dritten Niederlage im dritten Spiel gegen den VfB Friedrichshafen verabschiedeten sich die Volleyballer von Generali Haching aus dem Rennen um die deutsche Meisterschaft – und damit in die Sommerpause.

Am vergangenen Mittwochabend hieß es vor heimischem Publikum 2:3 (17:25, 25:22, 27:25, 21:25, 12:15). Zwar lagen die Hachinger zwischendurch in Führung, mussten sich den starken Gästen jedoch letztlich geschlagen geben. Rekordmeister Friedrichshafen kämpft im Finale gegen die Berlin Recycling Volleys um den Titelgewinn.

Generali-Haching-Coach Mihai Paduretu sprach im Interview mit den Münchner Wochenanzeigern über die Niederlage und zog eine Saisonbilanz.

Münchner Wochenanzeiger: Herr Paduretu, was war aus Ihrer Sicht der Hauptgrund für die Hachinger Niederlage?

Mihai Paduretu: Friedrichshafen war einfach die bessere Mannschaft. Durch die Verpflichtung von Valentin Bratoev im März sind sie noch stärker geworden. Sie sind in Annahme und Aufschlag sehr stabil. Dazu kommt auch noch, dass wir die ganze Saison über so viele Verletzte wie noch nie hatten.

Was hat denn eigentlich Ihrer Mannschaft im Vergleich mit dem siegreichen VfB Friedrichshafen konkret gefehlt?

Mihai Paduretu: Der Gegner war vor allem im Aufschlag stärker und besser als wir.

Zwischendurch lag Haching im dritten Spiel nach Sätzen mit 2:1 in Führung. Kam da bei Ihnen Hoffnung auf, das Ding insgesamt noch mal umzubiegen?

Mihai Paduretu: Es gab einige ungewisse Situationen. Wir hatten auch im fünften Satz die Chance, ranzukommen. Doch wir haben sie nicht genutzt.

Beim Spiel am Mittwochabend waren nur 697 Zuschauer in der Generali Arena. Waren Sie enttäuscht von dieser mageren Kulisse?

Mihai Paduretu: Das lag am zeitgleich laufenden Fußballspiel des FC Bayern. Wenn die Champions League spielt, ist das den Leuten einfach wichtiger. Sonst war unsere Halle gegen Friedrichshafen immer ausverkauft.

Im Finale trifft Friedrichshafen auf die Berlin Recycling Volleys. Wer ist für Sie Favorit auf die Meisterschaft?

Mihai Paduretu: Für mich stehen die Chancen 50:50. Es ist alles offen.

Sind Sie denn trotz des Ausscheidens im Play-Off-Halbfinale zufrieden mit der Saison? Immerhin ist Haching ja Pokalsieger geworden.

Mihai Paduretu: Wir wollten noch mehr erreichen, hatten uns schon die Meisterschaft als Ziel gesetzt. Natürlich freuen wir uns, dass wir zum vierten Mal in fünf Jahren den Pokal geholt haben. Generell finde ich, dass unsere Leistungen von den Medien zu wenig honoriert werden. Wir haben ein kleineres Budget als andere Teams zur Verfügung. Auch haben wir den Pokal schon zweimal ausschließlich mit deutschen Spielern gewonnen. Das findet man sonst nirgends, auch in anderen Sportarten nicht.

Wie laufen jetzt die Planungen für die nächste Saison weiter?

Mihai Paduretu: Es war von Anfang an so geplant, dass nach dem Saisonende drei Tage Ruhe ist. Ab dieser Woche werden wir also mit den Spielern sprechen. Und dann sehen wir weiter.

Interview: Benjamin Schuldt

DVV-Bundesliga Männer

Playoff-Halbfinale:

  • BR Volleys – TV Bühl 3:0
  • Generali Haching – VfB Friedrichshafen 0:3

Die nächsten Spiele:

Sonntag, 21. April:

  • BR Volleys – VfB Friedrichshafen

Sonntag, 28. April:

  • VfB Friedrichshafen – BR Volleys

Dienstag, 2. Mai:

  • BR Volleys – VfB Friedrichshafen

Artikel vom 15.04.2013
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