Stadt nimmt Spielplätze unter Lupe

»Kippen im Sand«

München · Um ein repräsentatives Gesamtbild von der hygienischen Situation auf den cirka 600 öffentlichen Münchner Kinderspielplätzen zu erhalten und daraus wertvolle Erkenntnisse für künftige Kontroll- und Interventionsstrategien ableiten zu können, hat das Sachgebiet Stadthygiene des Referates für Gesundheit und Umwelt im Jahr 2000 eine Überprüfung von 61 öffentlichen Kinderspielplätzen durchgeführt.

(Dies entspricht cirka zehn Prozent der Gesamtzahl). Als wichtiges Ergebnis der Überprüfungen war festzustellen, dass die mikrobiologischen und parasitologischen Spielsanduntersuchungen bei 81 Prozent der Kinderspielplätze völlig einwandfreie Befunde ergaben. Die Spielsandproben der restlichen Kinderspielplätze (19 Prozent) waren wegen bakterieller Verunreinigungen beziehungsweise wegen eines erhöhten Keimgehaltes zu beanstanden. Krankmachende Fäkalkeime (zum Beispiel Salmonellen) oder gesundheitsgefährdende, von Hunden oder Katzen ausgeschiedene Parasiten (zum Beispiel Hakenwürmer) konnten nicht nachgewiesen werden.

Diese Ergebnisse waren umso bemerkenswerter, da der Spielsand von 61 Prozent der Spielplätze sichtbare Verunreinigungen, Durchfeuchtungen sowie Grasbewuchs, Durchwurzelungen und Verfestigungen aufwies. Voraussetzungen, die eine mikrobiologische Reinhaltung des Spielsandes erschweren. Zudem war bei 49 Prozent der Spielplätze für Hunde und Katzen eine ungehinderte Zulaufmöglichkeit zu den Sandspielbereichen gegeben.

Ein besonders schwerwiegendes Problem stellte die in zwölf Prozent der Kinderspielplätze feststellbare Verunreinigung des Spielsandes durch weggeworfene Zigarettenkippen dar. Insbesonder Kleinkinder können bei Verschlucken dieser Kippen ernsthafte gesundheitliche Schäden durch die darin angereicherten Schadstoffe davontragen. Bei 38 Prozent der Spielplätze wurden weiterhin Mängel an den Spielgeräten festgestellt, wobei es sich dabei fast ausschließlich um Verletzungsgefahren an verwitterten Holzoberflächen handelte.

Die Betreiber der Spielplätze wurden über das Untersuchungsergebnis ihrer Spielplatzanlage in Kenntnis gesetzt und im Falle Beanstandungen zur Einleitung geeigneter Maßnahmen aufgefordert. Das Referat für Gesundheit und Umwelt wird während der Spielsaison überprüfen, inwieweit die erforderlichen Veränderungen vorgenommen wurden.

Artikel vom 28.06.2001
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