Automatische Schießanlage in Oberschleißheim: Mitglieder messen sich an Ostern

Oberschleißheim · Das Papier hat ausgedient

Die Erste Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler mit den Ersten Schützenmeistern Albert Müller (links) und Michael Otto mit einer Schützenscheibe im Bürgerhaus Oberschleißheim.	Foto: ws

Die Erste Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler mit den Ersten Schützenmeistern Albert Müller (links) und Michael Otto mit einer Schützenscheibe im Bürgerhaus Oberschleißheim. Foto: ws

Oberschleißheim · Die Schützen in Oberschleißheim können sich freuen: Die Gemeinde hat den Schützenstand im Bürgerhaus modernisiert.

Die vollautomatische Anlage wurde nun mit einem Einweihungsschießen von der Ersten Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Beim Osterschießen am 28. und 30. März geht es hoch her in der unterirdischen Schießanlage. Dann messen sich die insgesamt mehr als 80 Mitglieder der beiden Schützengesellschaften »Hubertus Lustheim« und »Birkhahn Badersfeld« mit dem Luftgewehr an der hochmodernen Anlage mit ihren sieben Schießständen.

Die Zeiten, dass da die Papierscheibe immer hin und her fuhr, sind endgültig vorbei. Die konventionelle Seilzuganlage zwischen Schießstand und Ziel ist verschwunden. Stattdessen sind am Schießstand Monitore eingebaut, die nach jedem Schuss den Treffer anzeigen. Am Ziel, zehn Meter entfernt, befindet sich eine Gummimatte mit Loch. Das ist die Schießscheibe. Sie ist von Sensoren umgeben, die den Treffer ganz genau messen. Wenn ein großer roter Punkt in der Mitte aufleuchtet, hatte der Schütze einen Volltreffer, einen Zehner. Dann jubeln sie im Schützen­stüberl. Dort hängt ein großer Monitor an der Wand, der »Viewing Monitor«. Man sieht sofort alle Ergebnisse von den sieben Schießständen. In einer Ecke des Stüberls steht der Rechner, über den alles läuft und über den man die Ergebnisse jedes Schützen ausdrucken kann.

Die beiden Vorsitzenden von »Hubertus Lust­heim« und »Birkhahn Badersfeld«, Erster Schützenmeister Albert Müller und Erster Schützenmeister Michael Otto, sind begeistert von der neuen Anlage. »Nach mehr als 30 Jahren haben wir jetzt die modernste Technik bekommen«, freut sich Müller und bedankt sich bei Bürgermeisterin Ziegler für »die tatkräftige Unterstützung«. Die Gemeinde habe auf Wunsch der beiden Vereine 30.000 Euro zur Modernisierung der Schießanlage zur Verfügung gestellt, sagt die Politikerin. »Wir machen das gerne, denn wir spüren, dass etwas zurückkommt«. Zudem hätten die Schützengesellschaften eine lange Tradition in Oberschleißheim. Sie gehörten zu den ältesten Vereinen im Ort.

Die Schützen hätten sich durch ihre ehrenamtliche Mithilfe an der Erneuerung der Anlage beteiligt, nur so sei das zu schaffen gewesen, betont Ziegler. Auf diese Weise hat die Modernisierung des Schützenstands weniger gekostet als anfangs kalkuliert, 26.000 Euro. »Und wir sind jetzt ganz vorne dran in der Region«, freut sich die Erste Bürgermeisterin. Einen vollelektronischen Schießstand hätten nur ganz wenige Kommunen im Landkreis München. Müller berichtet, dass die Schießanlage im Oberschleißheimer Bürgerhaus unter der Woche voll ausgelastet sei. »Früher gab es Schützenvereine zuhauf«, so Ziegler. Damals habe alles in Wirtschaften stattgefunden. Doch nun gebe es ja das Bürgerhaus. Seit dessen Eröffnung Anfang der 1980er-Jahre fanden dort die beiden Oberschleißheimer Schützengesellschaften »Hubertus Lustheim« und »Birkhahn Badersfeld« eine Heimat. Zum Schießsport gehörten auch Gemeinschaftssinn und Toleranz, betont die Erste Bürgermeisterin.

Albert Müller kann das nur bestätigen: Geselligkeit, Gemeinschaft und Ausflüge, das sei der Reiz am Schießsport. »Ich bin erfolgreich beim Schießen und es macht viel Spaß mit meinen Freundinnen«, erzählt Lisa Wörl. Deshalb ist die junge Frau vom Schießsport fasziniert. Anderen geht es genauso. Es ist ein Sport, der Jung und Alt, Frauen und Männern gleichermaßen gefällt. Mit 14 Jahren kann man bereits anfangen. Die ältesten sind um die 75 Jahre alt. Doch am Schießstand sind sie alle gleich. Da zählt nur eins: Ruhe, Ruhe, Ruhe. »Schießen ist ein reiner Konzentrationssport. Da kann man gut abschalten«, meint Albert Müller von der Schützengesellschaft »Hubertus Lust­heim«.

Allesamt sind sie Hobbysportler. Die ganz ehrgeizigen Schützen trainierten für die Bezirks- und die bayerischen Meisterschaften, erzählt Michael Otto von der Schützengesellschaft »Birkhahn Badersfeld«. Die jungen Leute seien sehr ehrgeizig. Beim Training hat man 40 Schuss pro Abend. Jeder schießt für sich. Auch bei Wettbewerben: Einmal im Jahr ermitteln sie ihren Schützenkönig – und ihren Jugendkönig.

Für ihren Sport greifen sie auch tief in die Tasche. 1500 bis 3000 Euro kostet ein Luftgewehr. Sie sind frei käuflich zu erwerben. Das seien inzwischen hochmoderne Geräte, sagt Müller. Vor jedem Schuss kommt eine klitzekleine Kugel in den Gewehrlauf. »Mit einem Luftgewehr kann man niemanden umbringen«, versichert Müller. »Da kriegt man nur einen blauen Flecken.« Wally Schmidt

Artikel vom 26.03.2013
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