Kunst in den Räumen der AWO

Gedächtnistrain

Schwabing · Eine Kunstausstellung in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt?

Vielleicht ein eigentümlich anmutender Rahmen für diese erste Kunstausstellung in diesem Haus, aber die Künstler halten diesen Ort für sehr geschichtsträchtig und für ihr Konzept außerordentlich stimmig.

Kunst soll hier stark mit der Außenwelt und der lokalen Szene verzahnt werden. Da stellt sich die Frage: »Was finden wir vor – was bringen wir mit?«

Der heute parkähnliche Alte Nördliche Friedhof diente bis 1938 als letzte Ruhestätte für viele Künstler, Gelehrte, Schriftsteller und Wissenschaftler sowie Bürger der angrenzenden Pfarreien. heute steht die Anlage unter Ensembleschutz und die Räume der Arcisstraße 45, werden von der Arbeiterwohlfahrt genutzt.

»Gedächtnistraining« ist ein Angebot der Arbeiterwohlfahrt am Ostrand des Alten Friedhofs. In diesen Räumen zeigt nun die Ausstellung mit sieben Teilnehmern: »Gedächtnistrain«. Es ist ein Experiment mit mehreren Künstlern, die sich untereinander in ihrer Bedeutung erklären lassen.

Das Konzept zur Ausstellung hat eine Galerie mit dem Münchner Künstler Klaus Walterspiel erarbeitet.

Die Ausstellung »Gedächtnistrain« bannt das Vergessenwerden, indem sie es rituell vollzieht. Jedem der Bilder und Objekte ist sein grauer Schatten, in dem alle Farben bereits vermischt sind, schon beigegeben. Grau ist die Summe aller Farben. Egal, welche Farbe der Künstler vermalt hat, das Wasser, in dem er die Pinsel ausspült, ist immer grau.

Die teilnehmenden Künstler sind. Uli Hochmann (Bildhauer, lebt und arbeitet in München), Stefan Kieß (Fotograph, lebt und arbeitet in Berlin), Folker Lerche (Maler, lebt und arbeitet in Gauting bei München), Jutta Nase (Malerin, lebt und arbeitet in Berlin), Horst Rellecke (Graphiker und Multimediakünstler, lebt und arbeitet am Möhnesee, Nordrheinwestphalen), Klaus Walterspiel (Maler, lebt in München und arbeitet in Sibichhausen, Berg) und Christine Wieland (Malerin, lebt in Planegg und arbeitet in Gauting).

Die Arcisstraße 45 soll zu einem Ort geistreicher und lustvoller Auseinandersetzung mit aktueller Kunst werden. Die Ausstellung wird am Freitag, 29. Juni, eröffnet. Zu sehen ist sie bis 1. Juli, täglich von 11.00 bis 19.00 Uhr.

Artikel vom 28.06.2001
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