Im April geht es endlich los

Unterhaching · Wohngemeinschaft für Demenzpatienten

Jürgen Hörner und Barbara Richter, die Leiterin des neuen  Pflegezentrums St. Michael, freuen sich auf den Start. Foto: Privat

Jürgen Hörner und Barbara Richter, die Leiterin des neuen Pflegezentrums St. Michael, freuen sich auf den Start. Foto: Privat

Unterhaching · Im April geht es endlich los, die Arbeiten laufen derzeit noch auf Hochtouren. Gemeint ist der Start der Pflege-WG für Demenzpatienten im ersten Stock des Pflegezentrums St. Michael, an der Ottosäule 2 in Ottobrunn.

Dort, wo früher einmal eine Kurzzeitpflegestation untergebracht war, sind nun zwei Wohngemeinschaften entstanden, die für 16 Demenz-Patienten ein neues Zuhause werden sollen.

Neue Wohnform für Demenzpatienten

„Die Wohngemeinschaften sind räumlich und organisatorisch voneinander getrennt“, erklärt der Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Landkreis München-Süd, Jürgen Hoerner. Das Besondere an den beiden Wohngemeinschaften ist die Tatsache, dass sie jeweils von einem Trägerverein geleitet werden.

Bei den Mitgliedern des neuen Vereins handelt es sich vorwiegend um Angehörige der künftigen Bewohner, die ab Frühjahr in das umgebaute Gebäude einziehen werden. Die Gründer gaben dem Verein den Namen „Gemeinschaft Leben – an der Ottosäule“. Aufgabe des Vereins ist es, die Demenz-Wohngemeinschaft „zu fördern, zu strukturieren und zu unterstützen und die wirtschaftlichen Anforderungen zu regeln“, wie es in der Satzung heißt.

Das Zusammenleben wird gemeinsam geplant

Vermieter der Räumlichkeiten ist der Evangelische Diakonieverein Neubiberg-Ottobrunn-Höhenkirchen, der auch die erforderlichen Umbaumaßnahmen durchführt und finanziert. Die erste Teil-WG wird mit neun Mietern belegt, die zweite bietet Platz für sieben Bewohner.

Ganz konkret bedeutet dass, das die Angehörigen gemeinsam mit den Pflegekräften den Alltag in der Wohngemeinschaft strukturieren, das Freizeitangebot planen und bei Bedarf über Neuzugänge entscheiden.

Damit auch alles möglichst reibungslos läuft, wird Alzheimergesellschaft für zwei Jahren dem Verein beratend zur Seite stehen und bei möglichen Konflikten und Problemen zwischen den verschiedenen Parteien vermitteln.

Die künftigen Mieter haben jeweils ein Zimmer mit einem behindertengerechten Bad und fast alle haben zusätzlich einen Balkon. „Es wird in jeder WG eine Wohnküche geben, in der gemeinsam das Essen zubereitet und eingenommen werden soll“, erklärt Jürgen Hörner weiter.

Planungen sind nun endlich abgeschlossen

Seit 2010 verfolgt der Verein mit Sitz in Unterhaching das Projekt und freut sich nun auf dessen Umsetzung. „Im Münchner Südosten gibt es derzeit keine solche Einrichtung, in Bayern insgesamt gibt es rund 100 solcher Demenz-Wohngemeinschaften“, informiert Jürgen Hörner.

Die Alzheimergesellschaft, die in Unterhaching, Taufkirchen, Oberhaching und Ottobrunn, um nur einige Gemeinde zu nennen, spezielle Betreuungsangebote für Demenzpatienten anbietet, freut sich, dass es nun endlich losgehen kann. Derzeit stehen rund 20 Interessenten auf der Liste, indes sind nur 16 Plätze zu vergeben. „Die Gemeinden, in denen wir unsere Demenzgruppen betreiben, sind schon sehr gespannt auf unsere Erfahrungen. Viele wollen ähnliche Projekte vor Ort verwirklichen“, freut sich Jürgen Hörner.

Am 16. Mai findet ein Tag der offenen Tür in den Demenz-Wohngemeinschaften statt. Hierzu sind alle herzlich eingeladen.

Artikel vom 13.03.2013
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