Großes Programm am 1. Juli, am Johannisplatz

Stadtteilfest in Haidhausen

Haidhausen · Entstanden ist das Stadtteilfest Haidhausen aus einer Protestveranstaltung im Mai 1981 gegen die geplante Tiefgarage unter dem Johannisplatz. Die damalige CSU-Mehrheit in Stadtrat und Bezirksausschuss hatte die Planungen für eine riesige Tiefgarage unter dem Johannisplatz abgesegnet.

Unter den Anwohnern des Johannisplatzes formierte sich heftiger Widerstand. Die Initiative „Retten den Johannisplatz“ fand großen Zuspruch unter der Haidhauser Bevölkerung.

Die Initiative organisierte im Mai 1981 das 1. Johannisplatzfest. Highlights dabei waren die vom Theatermacher Alexey Sagerer inszenierte „Weiße-Band-Aktion“ (der Johannisplatz wurde mit einem 1 m breiten Tuchband „eingewickelt“) und der erste München-Auftritt von Hans-Jürgen Buchner (Haindling). Nicht zuletzt durch dieses Fest wurde der Johannisplatz „gerettet“. Ob des massiven Bevölkerungsprotests verschwanden die Tiefgaragenpläne in der Schublade.

Alle Teilnehmer des ersten Festes waren der Meinung, das darf nicht das letzte Johannisplatzfest gewesen sein. Das zweite Fest im Juni 1982 wurde vom AKA (damals Arbeitskreis für Ausländerfragen) organisiert. Aus einer Protestveranstaltung wurde ein internationales Informations- und Begegnungsfest. Neben den Stadtviertelinitiativen („Rettet den Johannisplatz“, Mieterinitiative, Haidhauser Nachrichten) waren jetzt Kulturgruppen der ausländischen Haidhauser eingeladen.

Diesen Charakter behielt das Johannisplatzfest bis heute bei: Ein reichhaltiges Kulturprogramm in- und ausländischen meist von in Haidhausen wohnhaften Künstlerinnen und Künstler und Infostände einer Vielzahl von Haidhauser Initiativen, Einrichtungen und Vereinen (heuer sind es 25). Nicht zu vergessen das aufregende international lukulinarische Angebot.

Dank der Zuschüsse des Ausländerbeirates und des Kulturreferates kann den Künstlerinnen und Künstler ein Auftrittshonorar bezahlt werden. Nachdem sich der AKA aus der Festorganisation vor 7 Jahren zurückgezogen hatte, sah es zeitweilig um die Weiterexistenz des Festes düster aus.

Seit 5 Jahren organisieren das Haus der Eigenarbeit (HEi) (als Mitglied der Fachbasis Au-Haidhausen) und die Mieterinitiative Haidhausen das Fest.

Dass Jahr für Jahr mehr Initiativen und Vereine das Fest mitgestalten, zeigt dessen ungebrochene Attraktivität. N. F.

Artikel vom 27.06.2001
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