Vorläufige Bilanz des Winterdienstes der Gemeinde Haar

Haar · Wenn der Wecker um halb drei klingelt

Haar · Der Winter begann bereits in den letzten Oktobertagen des vergangenen Jahres mit seiner weißen Pracht. Und er hat uns – zugegebenermaßen nach langen Atempausen bis nach der Weihnachtszeit herum – immer noch fest im Griff.

Was die Wintersportler und Schneemannbauer jubeln lassen dürfte, bringt jedoch die Mitarbeiter der Bauhöfe zum Schwitzen. Die Wecker der Haarer Winterdienstleiter klingeln bei entsprechender Wetterprognose bereits um halb drei – mitten in der Nacht also. Denn die Schneepflüge sind ab 3.30 Uhr im Einsatz. »Wir haben drei Großfahrzeuge für die Straßen, drei Kleinfahrzeuge für die Gehwege und dann noch drei Leute, die als Handschaufler für Brücken, Treppen und ähnliches zuständig sind«, erklärt Mario Wendling, Einsatzleiter Winterdienst am Bauhof der Gemeinde Haar. Wenn morgens, beim Hochziehen der Jalousien um halb drei Uhr, alles weiß ist, dann werden alle neun Winterdienstler zum Einsatz gerufen. Ist es nur kalt, dann muss zunächst der jeweilige Winterdienstleiter losfahren: Es wird im Gemeindegebiet geprüft, ob es Gefahrenstellen gibt – also, ob sich irgendwo Eisglätte gebildet hat. Je nachdem werden die Kollegen alarmiert.

Erst Haupt- dann Nebenstraßen

»Wir fahren nach einem 2-Stufen-Plan«, erklärt Mario Wendling. Erste Priorität ha- ben Hauptstraßen und die Wege, auf denen die Busse fahren. Hier wird auch Salz gestreut. An zweiter Stelle kommen die Nebenstraßen, die dann geräumt werden. Bis höchstens 20.00 Uhr dauert der Einsatz des Winterdienstes.
Doch nicht nur der Bauhof kümmert sich um den Schnee: Wenn Gefahr im Verzug ist, dann greifen auch die freiwilligen Helfer der Haarer Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks zur Schaufel. So geschehen auch in den letzten Tagen: Messungen am Flachdach des Ernst-Mach-Gymnasiums hatten ergeben, dass die maximale Dachlast aufgrund des sehr nassen und damit schweren Schnees überschritten wurde. Zur Sicherheit wurden Turn- und Schwimmhalle vorsorglich gesperrt. Die fleißigen Helfer waren bis in den Abend hinein damit beschäftigt, den Schnee mit Hilfe von Schaufeln und Fräsen zu entfernen – auf einer Fläche von etwa 3000 Quadratmetern.

Langsam leere Lager

Doch was bedeutet der anhaltende Schneefall nun für die Haarer Schneeräumtrup- pen? Zunächst sind die Lager recht leer geworden: Von 450 Tonnen Salz und 320 Tonnen Split sind noch etwa 50 Tonnen Salz und 120 Tonnen Split übrig. »Mit dem Salz kommen wir noch eineinhalb Wochen bei vollem Schneefall hin«, sagt Wend-ling. Das heißt: Es muss auf jeden Fall nachbestellt werden. Doch das ist heuer kein Problem: Lieferschwierigkeiten wie im vergangenen Jahr gibt es nicht.

Überall wird mittlerweile über den »langen Winter« gestöhnt. Doch mehr Einsatztage als im Winter 2011 / 2012 glaubt Wendling bislang nicht verzeichnen zu müssen – und erinnert an den milden November und Dezember. »Der Februar zieht sich jetzt doch, das stimmt«, sagt er. Und wenn es nach ihm geht, dürfte Frau Holle das Bettenschütteln jetzt tatsächlich langsam einstellen. Mal sehen, ob sie sich daran hält.

Artikel vom 06.03.2013
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