Geschäftsführer weist Vorwürfe des MdL Haedke zurück

MVV wieder als Preistreiber?

München · Der CSU-Landtagsabgeordnete Joachim Haedke hatte dem Münchner Verkehrs- und Tarif-Verbund (MVV) überhöhte Tarife für die Änderung 2001/2002 vorgeworfen.

Geschäftsführer Klaus Wergles: »Wir lassen uns die guten Leistungen und Preisangebote nicht schmälern. Falsche Vergleiche werden nicht dadurch richtig, dass man sie jährlich wiederholt.«

Die Tarifentscheidungen im MVV werden von den Gesellschaftern Freistaat Bayern, Landeshauptstadt München und den MVV-Verbundlandkreisen einvernehmlich getroffen. Eine Tarifänderung ohne Mitwirkung der Stadt und des Freistaates ist nach dem Gesellschaftsvertrag nicht möglich. Auch die Tarifänderung 2001/2002 wurde einstimmig beschlossen.

Vollkommen unzulässig ist der Vergleich der Monatskarten. Hier wurde für München die Monatskarte für das gesamte MVV-Gebiet (also beispielsweise bis Ebersberg, Fürstenfeldbruck, Tutzing!) zugrunde gelegt, im Falle Berlin aber nur das Stadtgebiet.

Würde man auch in München nur die Monatskarte für das Stadtgebiet heranziehen, würde die Münchner Vergleichszahl 95 DM und nicht 213 DM lauten (dabei schließt die 95 DM-Isar-Card sogar schon einige Gebiete außerhalb des Stadtgebiets ein).

Bei den Tageskarten arbeitet der Abgeordnete Haedke teilweise mit veralteten Zahlen. So kostet die Tageskarte in Nürnberg nicht 6,60 DM, sondern 10,90 DM und ist damit erheblich teurer als in München (9,00 DM). In Köln liegt der Preis der Tageskarte mittlerweile bei 9,80 DM und nicht mehr bei 9,60 DM; er ist also 80 Pfennige teurer als in München. Und in Berlin liegt der Preis der Tageskarte mittlerweile bei 8,70 DM – er ist also nur 30 Pfennige günstiger als in der bayerischen Landeshauptstadt und nicht eine volle Mark.

Vollends unverständlich ist der Preisvergleich für die Fahrten zum Flughafen. Hier hängt der Preis für sämtliche Verkehrsmittel (also auch für private PKW-Benutzung oder Taxifahrten) von der Entfernung ab. Beispielsweise kostet eine Taxifahrt zum Flughafen 100,00 DM in München und nur 15,00 DM in Berlin.

Im übrigen ist der Münchner Verkehrsverbund der Ansicht, auf einer Reihe von Gebieten Spitze zu sein. Seriöse Marktuntersuchungen haben der Stadt München zusammen mit Stuttgart die Spitzennote von 1,9 gegeben.

München hat das dichteste U-Bahn-Netz mit den schönsten Bahnhöfen und ab September 2001 die attraktivsten U-Bahnfahrzeuge. Die Münchner U-Bahn gilt als eine der sichersten, saubersten und pünktlichsten der Welt. Die neue Fahrzeuggeneration der Straßenbahn wie auch der Busse (jeweils in Niederflurtechnik mit Hublift) ist die modernste Fahrzeugflotte bei den deutschen Verkehrsverbünden. Dank des Nachtliniennetzes gibt es ein Angebot rund um die Uhr. Die Hälfte der S-Bahnstrecken sind bereits mit dem neuen ET 423 ausgerüstet und es geht Schritt für Schritt weiter.

Sowohl bei der S-Bahn als auch bei der U-Bahn und der Straßenbahn sind in den letzten Jahren Erweiterungen des Leistungsangebots vorgenommen worden. Keine deutsche Stadt hat einen vergleichbar dichten Takt wie München. N.F.

Artikel vom 27.06.2001
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