Musikalischer Starkbiernachmittag

Perlach · Sepp Raith

Starkbiernachmittag mit dem Liedermacher Sepp Raith im Bayrischen Volkskunsttheater. 	Foto: privat

Starkbiernachmittag mit dem Liedermacher Sepp Raith im Bayrischen Volkskunsttheater. Foto: privat

Perlach · Am Sonntag, 10. März, ab 17.00 Uhr (Einlass 15.00 Uhr) im Theatersaal des Bayrischen Volkskunsttheater am Pfanzeltplatz 12 in 81737 München, präsentiert Sepp Raith sein Musikkabarettprogramm.

Trotz seiner gewaltigen Stimme sind es aber eher die leisen Töne, die ihn auszeichnen. Viele Liedermacherkollegen haben seine Lieder und Texte in ihre Programme aufgenommen. Irgendwo muss es sie doch geben, die Welt, in der man über Bayern reden darf, ohne in seichte Volkstümelei abzugleiten oder gleich ganz den Humor zu verlieren. Sepp Raith hat diese Welt entdeckt. Im Beiprogramm tritt A. B. Landgraf mit seinem »Bierkabarett« auf. Dazu werden deftige Schmankerl aus der Küche und süffiges Starkbier (sowie andere Flüssigkeiten) liebevoll serviert.

Ein Prackl Mannsbild steht da auf der Bühne mit grau gewordener Mähne und einer grandiosen, urgewaltigen Stimme, mit der er vorzugsweise die leisen Töne anschlägt. Dann enttarnt er den »Bürger nach Maß« als aalglatten Karrieristen, der zur »wundersamen Mischung aus Zuhälter und Schnalln« mutiert, die Tegernsee-Idylle als Hochpreis-Revier, wo Einheimische keine Wohnung mehr finden, und das »mir san mir« als Instrument der Ausgrenzung: »Wer dazughört, kriagt a Freibier, und die andern kriagn an Dreck.« Das schreit nach Veränderung. Aber der Mann, der schon in Wackersdorf dem Protest eine Stimme gab, weiß: »Mit dem Rebellentum ist’s in Bayern nimmer weit her.« Resignation? Keine Spur: Mit Lausbubenlächeln erzählt er von seiner Jugend im Brucker Hinterland, berichtet in valentinesk wortakrobatischen Reimen vom murmelnden Murmel, rockt mit dem »Kukident-Blues« die Bude und enthüllt ganz nebenbei, dass die Münchner Olympiabewerbung am legendären Münchner Fasching gescheitert ist. Auch wenn die ganze Welt ein Narrenhaus ist: Sepp Raith wird weiter singen und dichten, aus einer tiefen Liebe zu seiner Heimat heraus, denn »der Mensch braucht die Utopie«. Karten gibt es für 10 Euro unter Tel. 43 57 74 35 Montag bis Freitag 9.00 bis 18.00 Uhr.

Artikel vom 23.02.2013
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