60 Teilnehmer bei der Bürgerbriefverleihung in Unterhaching

Unterhaching · Erwachsen mit Brief und Siegel

Bürgerbriefverleihung der Gemeinde Unterhaching mit Prof. Dr. Alfons Hofstetter (l.), den  Jugendreferentinnen  Dr. Sabine Penka und Tanja Günther sowie Bürgermeister Wolfgang Panzer (r.).  	Foto: Kohnke

Bürgerbriefverleihung der Gemeinde Unterhaching mit Prof. Dr. Alfons Hofstetter (l.), den Jugendreferentinnen Dr. Sabine Penka und Tanja Günther sowie Bürgermeister Wolfgang Panzer (r.). Foto: Kohnke

Unterhaching · 60 Jungbürger im Alter von 18 Jahren erhielten jetzt aus den Händen von Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) die Bürgerbriefe der Gemeinde Unterhaching. 200 Gäste waren ins Kultur- und Bildungszentrum (Kubiz) gekommen, um der 28. Verleihung beizuwohnen.

Darunter auch zahlreiche politische Prominenz. Die Band »Coruna High«, die in der Jugendkulturwerkstatt regelmäßig probt, gab der Feierlichkeit einen modernen Rahmen. Vor der offiziellen Übergabe der Bürgerbriefe und Geschenke - Buch, Krawatte beziehungsweise Seidentuch - betonte Bürgermeister Wolfgang Panzer die Bedeutung des Anlasses: »Sie treten mit dem 18. Lebensjahr in die vollen Rechte und Pflichten eines Unterhachinger Bürgers ein«. Dazu gehöre auch, Verantwortung für den Bereich außerhalb des privaten Lebens zu übernehmen.

Interesse und die Fähigkeit zur konstruktiven Kritik seien die wichtigsten Voraussetzungen, um auf die Entwicklung in der unmittelbaren Umgebung Einfluss zu nehmen. Panzer appellierte: »Stellen Sie diese Fähigkeit bei den anstehenden Wahlen zum Bezirkstag, zum Bayerischen Landtag und zum Deutschen Bundestag unter Beweis, verschenken Sie Ihre Stimme nicht«. Politik sei spannender als so mancher Krimi. Dies hätten die Landtagswahlen in Niedersachsen gezeigt, wo nur einige wenige Stimmen über das Schicksal einer Landesregierung entschieden hätten. »Die örtliche Gemeinschaft lebt vom aktiven Nachwuchs, und dieser Nachwuchs sind Sie«, schloss Panzer. Auch MdL Kerstin Schreyer-Stäblein (CSU) war gern zur Verleihung der Bürgerbriefe gekommen. »So eine wichtige Veranstaltung gibt es nicht in vielen Gemeinden«, lobte die CSU-Landtagsabgeordnete.

Sie erinnere sich heute noch gern an ihren Bürgerbrief, den sie 1990 aus den Händen des damaligen Bürgermeisters Engelbert Kupkas erhalten hatte. »Damals hatten wir uns tagelang schon vorher überlegt, was wir anziehen sollen, es war für uns eine große Ehre«. Sie wünsche den Jungbürgern, dass sie ihren Platz in der Gesellschaft fänden und den Beruf, den sie sich wünschten. Diesen Wünschen schloss sich die Landtagsabgeordnete und Generalsekretärin der Bayerischen SPD, Natascha Kohnen, an. »Die jungen Leute sollten diese Zeit zur Entfaltung nutzen, jetzt haben sie die Wahl«. Es sei wirklich ein tolles Alter, so Kohnen.

Die meisten der Jungbürger hatten denn auch extra für diesen Abend elegante Outfits gewählt. Ein Gefühl der Gemeinschaft machte sich breit, die meisten kannten sich vom Sehen oder der Schule. Gesprächsstoff satt. So auch bei Alexa Neuhierl und ihren Mitschülern. Die 18-Jährige besucht das Luise-Meitner-Gymnasium, jobbt nebenher als Modeberaterin und möchte nach dem Abitur die Journalistenschule besuchen. Alexander Niklaus hat bereits eine eigene Software entwickelt, die Lehrer organisatorisch bei der Schülerverwaltung helfen kann. »Ich werde später mal was im Bereich der Informatik machen«, steht für den Jungbürger fest.

Jana Neefs schließlich engagiert sich bereits jetzt politisch: »Ich bin Deutschlanddelegierte im Europäischen Jugendparlament«, verrät die 18-Jährige. Sie spricht vier Sprachen und besucht neben der Schule internationale Sitzungen. Dies alles trotz Abi-Stress. Die junge Frau träumt von einem Jura-Studium, möglichst auf internationaler Ebene. Und auch Michael Lederer hat bereits ein Ziel im Visier: Der sportliche Schüler der FOS-BOS-Technik München will zur Polizei. »Ich möchte später mal den Leuten helfen können und sie beschützen«, erzählt der 18-Jährige. Einblicke in seinen künftigen Berufsalltag sammelte er bereits in der Polizeiinspektion Unterhaching. Verschiedene Lebensplanungen, doch ein gemeinsamer Nenner: »Wir finden die Veranstaltung heute richtig gut, weil wir jungen Leute hier in der Gemeinde ernst genommen werden“, sagt Jana Neefs.

Ihre Altersgenossin Alexa Neuhierl pflichtet ihr bei. Aus diesem Grund hätte sie auch beim Debütantenball im Januar in der Hachinga Halle teilgenommen: »Das ist eine Einführung in die Gesellschaft und hat hier Tradition«. K. Kohnke

Artikel vom 15.02.2013
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