Polizei warnt dringend vor Haustürgeschäften

Trickbetrüger unterwegs

München · Bereits am 24. Mai 2001, erhielt ein 62-jähriger Münchner einen Telefonanruf von einem ihm unbekannten Mann, der sich als Herr »Hasan« vorstellte.

Dieser gab vor, die Telefonnummer des Münchners von einem Auktionshaus erhalten zu haben und bot ihm aus Restbeständen Teppiche an. Bei einem kurz darauf stattfinden Treffen kaufte der 62-Jährige dann zwei Teppiche.

Am 29. Mai 2001 meldete sich Herr »Hasan« erneut. Er erzählte, er müsste am darauffolgenden Mittwoch in der Schweiz einen Container aus dem Zoll auslösen. Dafür benötigte er 32.400 DM. Die Summe wollte er spätestens nach 24 Stunden wieder zurückbezahlen. Als Sicherheit hinterließ er insgesamt sieben Teppiche im angeblichen Gesamtwert von 85.000 DM.

Dem Münchner wurde gleichzeitig vertraglich eine Belohnung von 5.000 DM zugesichert, weshalb er sich auf das Geschäft einließ. Er übergab einem weiteren Mann die 32.400 DM. Zum vereinbarten Rückgabetermin erhielt er lediglich einen Anruf, dass es Probleme gäbe. Seitdem meldeten sich die beiden Männer bei ihm nicht mehr.

Bei einer genauern Besichtigung der Teppiche stellte der 62-Jährige fest, dass es sich um minderwertige Ware handelte. Jetzt begriff er, dass er betrogen worden war und erstattete Anzeige bei der Polizei.

Die Täter werden wie folgt beschrieben: Der Teppichverkäufer war etwa 40 Jahre alt, 173 cm groß, kräftig, orientalische Erscheinung, dunkelhäutig, hatte schwarze, lichte, zurückgekämmte Haare und sprach Deutsch mit ausländischem Akzent.

Der Geldabholer war etwa 21 Jahre alt, 180 cm groß, kräftig, orientalische Erscheinung, hatte schwarze, glatte Haare, buschige Augenbrauen und war gut gekleidet. Er sprach Deutsch mit ausländischem Akzent.

Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 213, Tel. 29 10-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

In letzter Zeit werden vermehrt nach oben beschriebener Masche Betrugsdelikte begangen. Meistens wird zunächst eine Art Vertrauenskauf durchgeführt, bei dem Teppiche zu einem günstigen Preis abgegeben werden.

Danach wird der Käufer mit immer der gleichen Lügengeschichte um einen »Kredit« gebeten. Die Täter geben vor, Teppiche, Diamanten oder einfach nur einen Container oder Ähnliches beim Zoll auslösen zu müssen. Hierfür wird eine größere Summe Bargeld benötigt. Nach Auslösen des Containers wird eine problemlose Rückzahlung des Bargeldes versprochen. Gleichzeitig werden angeblich wertvolle Teppiche oder Schmuckgegenstände als Sicherheit angeboten.

In allen der Polizei bekannt gewordenen Fällen handelt es sich um eine ausgeklügelte Betrugsmasche. Die Rückzahlung des Bargeldes erfolgt nicht. Es existiert keine Ware beim Zoll, und die hinterlegten Sicherheiten sind wertlose Ware oder Plagiate. Es wird davor gewarnt, Bargeldsummen für solche oder ähnliche Zwecke zur Verfügung zu stellen.

Artikel vom 21.06.2001
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