Fossile Schätze zu bewundern

Sonderausstellung

München · Die neue Sonderausstellung des Paläontologischen Museum München ist dem Thema »Spaltenfüllungen – Fossile Schatztruhen« gewidmet.

Reste von Lebewesen, die in Spalten oder andere Hohlräume von Gesteinen eingelagert werden, sind vor der Zerstörung besonders gut geschützt und werden daher leicht als Fossilien der Nachwelt überliefert.

Unter den zahlreichen Beispielen, die aus den verschiedensten Erdzeitaltern und Ablagerungsräumen gezeigt werden, konzentriert sich die Ausstellung auf das nahegelegene Karstgebiet der Schwäbisch-Fränkischen Alb, wo sich seit der Zeit des Mitteleozäns (ca. 40 Millionen Jahre) bis ins ältere Plei-stozän (ca. 1 Million Jahre) immer wieder Karstspalten mit Füllungen gebildet haben, die reich an Fossilien, vor allem Wirbeltierknochen sind. Beispiele untermeerischer Spalten, Saurierknochen aus der ältesten Spalte Europas und groteske Inselbewohner, wie eine Ziege mit fünf Hörnern vom Monte Gargano, ergänzen das Bild.

Eindrucksvolle Beispiele belegen den Reichtum und die vorzügliche Erhaltung, die bei fachmännischer Bergung aus solchen Fundstellen erschlossen werden können. Die besondere Anreicherung der Tierreste geht vor allem auf den Charakter der ehemaligen Landschaft und die Lebensgewohnheiten der Tiere selbst zurück, hat also ökologische Ursachen. Man stellt sich eine relativ trockene Karsthochfläche vor, wo sich in Senken und um kleine Dolinenseen reichere Vegetation entwickelte. Dort fanden die Tiere Nahrung und Wasser, wurden aber auch Opfer von Raubtieren, so dass sich gerade solche, in der Tiefe besonders stark verkarstete Plätze oberflächlich durch reicheres Leben und größere Sterbehäufigkeit auszeichneten. Immer wieder hat der nachträgliche Einbruch unterirdischer Hohlräume dann solche Ansammlungen endgültig in ihre unterirdischen Schatzkammern befördert.

Hier liegen sie nun wissenschaftlich geborgen und ausgewertet vor unseren Augen und sind vom 22. Juni an im 2. Stock des Paläontologischen Museum München zu besichtigen.

Führungen zur Sonderausstellung finden am Mittwoch, 27. Juni, 15.00 Uhr, Sonntag, 1. Juli, 11.30 Uhr und Mittwoch, 25. Juli, 15.00 Uhr, statt. Treffpunkt im Lichthof, vor dem Ur-Elefanten. Die Teilnahme ist kostenlos.

Artikel vom 21.06.2001
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