Neuer Haarer Verein stellt sich am 28. Februar vor

Haar · Hand in Hand

Das Führungstrio (von rechts): Dagmar Richter (Vorsitzende), Katharina Dworzak (3. Vorsitzende) und Eva Alger-Seemann (2. Vorsitzende). 	Foto: ikb

Das Führungstrio (von rechts): Dagmar Richter (Vorsitzende), Katharina Dworzak (3. Vorsitzende) und Eva Alger-Seemann (2. Vorsitzende). Foto: ikb

Haar · »Miteinander füreinander da sein« – das ist das Leitmotiv des jüngsten örtlichen Vereins »Hand in Hand in Haar«. In der Gemeinde bestehen zwar bereits viele soziale Dienste, die fast alle Lebensbereiche abdecken.

»Dennoch gibt es immer wieder Situationen«, erläutert Vorsitzende Dagmar Richter, »in denen man feststellt, dass genau das, was ich gerade brauche, niemand anbietet. Unser Verein ist eine Ergänzung der kleinen Hilfen im Alltag für alle.« Ziel ist es, Menschen zusammenzuführen, die ihr Können, ihre Begabungen, ihre Erfahrungen und ihre Zeit anderen zur Verfügung stellen. Zeit, vergütet und verrechnet mit Wertpunkten, ist nämlich die einzige Währung, mit der »bezahlt« wird. Das Hand-in-Hand-System hat sich seit Jahren schon bundesweit in vielen Kommunen bewährt. Richter hatte eine Reportage im Fernsehen verfolgt, war sofort von der Idee begeistert, »steckte« Eva Alger-Seemann und Katharina Dworzak an. Der Verein wurde gegründet und die Gemeinnützigkeit eingetragen, das Damen-Trio fungiert nun als Vorstand, ging Anfang Dezember 2012 an den Start und präsentierte sich mit einem Stand auf dem Christkindlmarkt.

Im Rathaus, Zimmer B 140, stellt die Gemeinde einen Raum zur Verfügung. Montags von 14 bis 16 Uhr und am Mittwochnachmittag nach Terminvereinbarung kann dort, sowie über E-Mail info@handinhandinhaar.de und Telefon 45 20 98 17 oder 01 76 / 97 30 13 31 Kontakt aufgenommen werden. Und am Donnerstag, 28. Februar, 19.30 Uhr, findet im Bürgerhaus die erste Mitgliederversammlung statt.

Das Prinzip der Initiative ist denkbar einfach und damit effektiv wirksam: Für jede Stunde Arbeit erhält man Punkte gutgeschrieben. Und wer Hilfe anfordert, dem werden Punkte eben wieder abgezogen. Auch als Vorsorge für die Zeit, in der man selbst einmal eventuell Hilfe benötigt, können Punkte gesammelt werden, mit denen man dann zu gegebener Zeit Unterstützung beanspruchen kann. »Der Verein ist die Relaisstation, kümmert sich darum, dass angebotene Hilfe dort ankommt, wo sie benötigt wird, verwaltet die Punkteguthaben. In der Anfangszeit, in der noch niemand Punkte hat, genügt ein kleiner Geldbetrag, der in Punkte umgewandelt wird. Punkte können so auch geschenkt werden«, erklärt Richter. Kurzum: Je mehr Menschen – damit sind keineswegs nur Senioren gemeint, vielmehr auch junge Leute – mit verschiedensten Begabungen, Kenntnissen und Fähigkeiten für Dienste dem Verein beitreten, also aktiv mitmachen, desto größer wird das Angebot. So entsteht eine in sich gestärkte lebendige Gemeinschaft. Der Katalog der Hilfsangebote ergibt sich letztendlich aus dem Kreis der Mitglieder und deren Bereitschaft, »zu geben und zu nehmen«.

Wer der Unterstützung bedarf, der fragt einfach nach der benötigten Hilfeleistung. Die Bandbreite ist schier unendlich: Botengänge, Bügeln, Backen, Gartenhilfe, Kinderbetreuung, Einkaufen, Kleinreparaturen, Singen, Spazierengehen, Vorlesen, Tierbetreuung, Musizieren, Schneeschippen, Begleitung zum Arzt, Transportfahrt und vieles andere mehr. Bei all dem gibt es natürlich Grenzen: Spezielle Tätigkeiten wie beispielsweise Starkstrominstallationen oder fachgerechte Seniorenpflege bleiben den Profis vorbehalten. Das Engagement auf Gegenseitigkeit ist indes mehr als das pure Punkte sammeln. »Wir schaffen nicht nur ein Hilfssystem, Hand in Hand in Haar ist auch eine Plattform, auf der Menschen sich kennenlernen und aus der Anonymität herauskommen, auf der die Lebensqualität und die Gemeinschaft gefördert wird«, so Richter ikb

Artikel vom 22.01.2013
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