Präventionsveranstaltung für Schüler

Taufkirchen · Klares Nein zu Drogen

Eindringlich wurden die Jugendlichen bei einer Präventionsveranstaltung vor Drogen gewarnt.	Foto: VA

Eindringlich wurden die Jugendlichen bei einer Präventionsveranstaltung vor Drogen gewarnt. Foto: VA

Taufkirchen · Kürzlich trat im Rahmen des Konzepts der Walter-Klingenbeck-Realschule zur Suchtprävention der 24-jährige Musiker und Ex-Drogensüchtige Tobias Ulm vor 130 Schülern der achten Klassen in der Aula der Walter-Klingenbeck-Realschule auf.

Er hat sich zur Aufgabe gemacht, anderen Jugendlichen Drogenerfahrungen zu ersparen, indem er sie aufklärt. Denn »Verhinderung und Aufklärung ist in jedem Fall besser als Entziehung«. Er erzählte in lebhaften und authentischen 90 Minuten von seiner Vergangenheit, berichtete, wie alles begann und wie seine Drogensucht mit zwei Jahren und zwei Monaten Jugendstrafe im Gefängnis endete.

Hier seine Geschichte in der Kurzfassung: In der 9. Klasse probierte er den ersten Joint, dann den zweiten und dritten und nach einem halben Jahr rauchte er schon drei bis sechs Joints pro Tag. Doch bald machte ihn das »Weed« nicht mehr high, er griff zur Bong und wenig später konsumierte er Speed. Als das Gehalt seiner Lehrstelle nicht mehr ausreichte um die Drogen zu finanzieren, begann er zu stehlen und zu dealen. Die von der Polizei verordneten Sozialstunden und Jugendarreste konnten Tobias Ulm von seiner Sucht nicht abbringen, da er sich immer wieder sagte: »Meine Strafe ist abgeleistet, jetzt kann ich ja weiterkiffen.«

Als er unter Drogeneinfluss, mit 3,2 Promille und ohne Führerschein das Auto seiner Mutter klaute und einen Unfall verursachte, flüchtete er nach Holland. Schon nach kurzer Zeit jedoch stellte er sich der Polizei. Es folgte eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten. Während dieser Zeit machte er sich bewusst, dass er seiner »Drogenkarriere« ein Ende setzen müsse und vollzog den kalten Entzug. Heute ist Tobias Ulm wieder clean und setzt im Januar 2013 seine Ausbildung als Metallbauer fort. Seinen 1,5-stündigen Vortrag untermalte er musikalisch mit selbstgeschriebenen Songs, die größtenteils während seiner Zeit im Gefängnis entstanden sind.

Die Schüler zog er in seinen Bann und auch von den Lehrern gab es ausschließlich positive Rückmeldungen. Im Verlauf des Auftritts wurde seine Botschaft an die Jugendlichen klar deutlich: »Seid stark und verpasst den Drogen ein klares NEIN!«.

Artikel vom 23.01.2013
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