Planet Mars in Erdnähe

München · Nach dem Mond und vor Aufgang des Morgensterns ist jetzt der Planet Mars das hellste Gestirn am Nachthimmel.

Denn in diesem Monat kommt der Rote Planet in Erdnähe und wird seinen geringsten Abstand zur Erde mit 67 Millionen Kilometer am 21. Juni erreichen.

So leuchtet der Mars jetzt auffällig hell am Himmel und ist auch an seiner deutlich roten Farbe leicht zu erkennen, die man im Altertum mit Blut und Feuer in Verbindung brachte und ihm deshalb den Namen des Kriegsgottes gab.

Der Mars befindet sich zur Zeit nahe beim Sternbild Skorpion. Er steht jetzt bei Anbruch der Dunkelheit tief im Südosten und gegen 1 Uhr in rund 15 Grad Höhe über dem Südhorizont.

So ist der Rote Planet jetzt und in den kommenden Monaten hervorragend zu beobachten und es sind natürlich alle Fernrohre der Münchner Volkssternwarte bei den öffentlichen Führungen von Montag bis Freitag um 21 Uhr, die ohne Anmeldung besucht werden können, in den nächsten Wochen auf den Nachbarplaneten der Erde gerichtet.

Bei 300-facher Vergrößerung erscheint der Mars dann etwa so groß, wie unser Mond mit bloßemAuge betrachtet. Dabei sind größere dunkle Oberflächenstrukturen sowie eine weiße Polkappe des Planeten zu erkennen.

Kleine grüne Männchen sind nicht auszumachen, haben doch die vielen Raumsonden, die diesen Planten inzwischen besuchten, keinerlei Spuren von Leben auf ihm gefunden. Dafür aber auf ihm riesige Vulkanberge bis zu 27 km Höhe und 600 km Durchmesser, ein gewaltiges 4000 km langes Tal, ausgetrocknete Flussläufe, Sanddünen und Wassereis entdeckt sowie faszinierende Landschaften und bizarre Oberflächenformation gefunden, deren Entstehung zum Teil heute noch Rätsel aufgeben.

Gerade wenn sich der Planet, wie jetzt, in Erdnähe befindet, ist schon mit bloßen Auge seine Bewegung zu den Fixsternen gut erkennbar, wodurch ja die Planeten auch die Bezeichnung „Wandelsterne“ tragen. Rechts vom Mars leuchtet ein relativ heller Stern, der ebenfalls rötlich erscheint: Es ist Antares, der Hauptstern des Sternbildes Skorpion.

Wenn man nun in den nächsten Monaten den Abstand beider Sterne betrachtet, so ist deutlich zu erkennen, wie sich der Mars dem Stern Antares nähert und sich ab August wieder von ihm entfernt. Diese Bewegung des Planeten, die sich am Sternhimmel wie eine Schleife abbildet kommt dadurch zustande, dass die Erde in diesen Monaten den Planeten Mars auf der „Innenbahn“ überholt.

Artikel vom 20.06.2001
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