Stadtwerke starten das AnrufSammelTaxi

Pilotprojekt in München-Ost

München-Ost · Die weißblauen Busse und Bahnen der SWM-Verkehrsbetriebe bekommen einen kleinen Bruder: Am 10. Juni ging das erste AnrufSammelTaxi (AST) in München an den Start.

AST fährt am Moosfeld und in Kirchtrudering auf den Strecken der Buslinien 90 und 38 – allerdings nur zu bestimmten Zeiten mit erfahrungsgemäß geringer Nachfrage, nämlich unter der Woche zwischen 21 und 1 Uhr (Freitag bis 3 Uhr), am Samstag zwischen 17 und 3 Uhr und am Sonntag zwischen 7 Uhr morgens und 2 Uhr in der Nacht.

Die Idee des AST, ursprünglich vor allem für dünner besiedelte Regionen konzipiert, ist einfach: Das AnrufSammelTaxi fährt zwar wie der Bus nach festem Fahrplan, aber im Gegensatz zum Bus nur dann, wenn auch tatsächlich Fahrgäste mitfahren wollen. Dabei ist es egal, ob nur einer oder 5 Fahrgäste das AST ordern. Wichtig ist nur, dass Interessierte spätestens eine halbe Stunde vor Abfahrt bei der AST-Zentrale der Verkehrsbetriebe anrufen und mitteilen, wo und wann sie zusteigen wollen.

Das AST orientiert sich an bestehenden Buslinien und Haltestellen. Es kann mit jedem gültigen MVV-Ticket benutzt werden. Weil ein AST-Verkehr deutlich flexibler ist als ein Linienbus, können sich Fahrgäste mit dem Ziel Am Moosfeld bzw. Kirchtrudering auch auf ein neues Zusatzangebot freuen: Wer will, wird vom weiß-blauen AST-Minibus von der S- und U-Bahn-Station Trudering bis vor die Haustür gebracht. Besonders in den Abend- und Nachtstunden ein sicherlich hochwillkommener Service!

Vorteil dieser auch schon in einigen anderen deutschen Städten erfolgreich eingesetzten Mischung aus Bus und Taxi: Weil nur nach Bedarf gefahren wird, ist AST häufig billiger als ein Linienbus und kann deshalb auch in Gebieten oder zu Tageszeiten eingesetzt werden, an denen ein regulärer Busbetrieb aufgrund der geringen Zahl an Fahrgästen nicht mehr möglich ist. In München gilt zudem: Der Zusatzservice kostet die Fahrgäste keinen Pfennig mehr, da der MVV-Tarif – mit Ausnahme der Kurzstrecke gilt.

Das AST wird zunächst für ein Jahr im Probebetrieb angeboten. SWM-Geschäftsführer Verkehr Herbert König: „Mit diesem und eventuell noch weiteren Pilotprojekten wollen wir zunächst testen: Wie kommt AST in München an? Akzeptieren die Kunden die Voranmeldung? Funktioniert der Haustürservice ohne große Fahrplanabweichungen? Und natürlich: Wieviele Kunden kommen durchschnittlich, ist das Angebot auf Dauer finanzierbar? Wir sind selbst sehr gespannt auf die Erfahrungen.“

Damit entscheiden letztlich maßgeblich die Münchnerinnen und Münchner, ob das Projekt fortgeführt wird.

Damit die Fahrgäste sich über den neuen Service der SWM-Verkehrsbetriebe informieren können, werden in den nächsten Wochen Infoblätter an alle Haushalte in Moosfeld und Kirchtrudering verteilt und an den AST-Haltestellen weitere Informationen ausgehängt. N. F.

Artikel vom 20.06.2001
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