Wohnungen für Senioren

Otterfing · Noch keine Lösung

Otterfing · Während andernorts die Seniorenarbeit immer mehr an Fahrt gewinnt, ist sie in der Landkreisgemeinde Otterfing derzeit eher ins Stocken geraten. Das mit viel Begeisterung und Elan begonnenen Projekt einer Seniorenwohnanlage kommt immer noch nicht recht voran. Bisher ist weder klar wo, noch nach welchem Konzept ein solches Haus verwirklicht werden könnte.

Auch bei der vergangenen Sitzung des Gemeinderats konnten sich die Räte lediglich auf ein grundsätzliches »Ja« zur Ausarbeitung eines Konzeptes und eines Kriterienkataloges für eine Senioreneinrichtung durch die Verwaltung einigen. »Der erste Anstoß hat uns alle begeistert, aber jetzt sind wir uns nicht klar wo der Weg hingehen soll«, fasste Ulrike Stockmeier (Freie Wähler) die fruchtlose Diskussion bei der Gemeinderatssitzung zusammen. Zur Debatte standen unter anderem der Bau eines Wohnhauses mit behinderten- oder aber seniorengerechten Wohnungen (wahlweise mit oder ohne Gemeinschaftsraum), ein zusätzliches Angebot zur Tagespflege oder gar eine richtige Seniorenbetreuungs-Einrichtung.

Auch die Frage ob das Objekt auf einem von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Grundstück gebaut werden soll (und wenn ja, auf welchem) und ob Wohnungen zum Kauf oder zur entstehen sollten konnte bei der Sitzung nicht geklärt werden. Und selbst die Reihenfolge der anstehenden Entscheidungen – soll zuerst die Standortfrage oder zunächst die Art des Objektes festgelegt werden? – blieb bei der Sitzung ungeklärt.

Noch komplizierter wurde es, als Georg Thalmeier (SPD) gegen Ende grundsätzlich den Sinn eines solchen gemeindlichen Engagements anzweifelte: »Der Bedarf ist nicht da, das wird nicht angenommen. Es ist schade um jede Sekunde die man da redet«, erklärte er. Karl Einwanger (Die Grünen) ärgerte sich dagegen über das von einer Architektin bei einem Workshop zum Thema Seniorenwohnen vorgestellte Wohnhaus: »Die Architektin hat Luxuswohnungen geplant.« Diese seien klein, teuer aber ohne jeden sozialen Aspekt entworfen und hätten als einziges Pseudoargument die Barrierefreiheit.

»Es kann nicht sein, dass wir subventioniertes (da auf gemeindlichem Grundstück erbautes Anm.d.Red), luxuriöses Privateigentum schaffen«, stellte er klar. Auch bei den Otterfingern selbst sorgten die bisherigen Ideen wohl teilweise für Irritationen. »Da gibt es scheinbar Klärungsbedarf«, berichtete Bürgermeister Jakob Eglseder. Es sei wohl noch nicht ganz deutlich geworden, dass es nicht darum gehe, dass die Gemeinde billige Eigentumswohnungen für Senioren zur Verfügung stelle, sondern dass Mietwohnungen geschaffen werden sollen, für die die Gemeinde »eventuell ein Grundstück zur Verfügung stellt«.

»Es gibt derartig viele Möglichkeiten, dass wir derzeit nicht zu einer Einigung kommen können«, fasste Stockmeier schließlich die vielen Überlegungen der Räte zusammen. Um dennoch in absehbarer Zeit Wohnraum für Senioren zu schaffen, könnten ja auch im Rahmen des normalen Wohnungsbaus seniorengeeignete Wohnungen integriert werden, schlug deshalb Bauamtsmitarbeiter Heinz Hirz den Räten vor: »Wir bräuchten eh mal einen Wohnungsbau. Vielleicht können wir da ja Bauträger und interessierte Senioren zusammen bringen«, so Hirz.

Andrea Pietsch

Artikel vom 30.12.2012
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