Unterföhring · Souveräne Turner

Die Siegermannschaft des TSV Unterföhring: Luisa Limmer, Amelie Baumann, Susi Lacher, Elena Arzberger, Melanie Griesbeck, Lara Schneider, Vassilia Inioutis und Lara Märkl. Foto: VA

Unterföhring · Jetzt fand in der neuen Turnhalle in Unterföhring das Landesligafinale Gerätturnen weiblich Schülerliga und Aktive statt. Jeweils die besten vier Mannschaften aus Bayern waren zu Gast in Unterföhring, um ihre Kräfte miteinander zu messen.

Die Turnabteilung des TSV Unterföhring hatte alles, was zu ihrem Aufgabengebiet gehört, bestens vorbereitet und organisiert. Aber nichts ist unmöglich, zur Überraschung aller, war nach dem Aufwärmen immer noch keine Wettkampfleitung des Bayerischen Turnverband vor Ort. Es waren somit keinerlei Wertungszettel, kein PC, keine Urkunden, Preise und Medaillen vorhanden. Kampfrichterchefin Christa Knarr und die Verantwortlichen des TSV Unterföhring griffen beherzt in die »Improvisationskiste« und sorgten dennoch für einen reibungslosen Wettkampf. Ein Vertreter der Gemeinde Unterföhring stellte spontan zwei Bierkrüge mit Zinndeckel als Ersatzpokale zur Verfügung. Für alle Teilnehmer wurden vom TSV kurzerhand kleine Preise eingekauft, so dass am Ende niemand leer ausging.

Das Finale der Aktiven fand ohne Beteiligung des TSV Unterföhring statt. Hier siegte das Team des TSV Hof, vor dem TSV Weilheim und dem TSV Kulmbach. In der Schülerliga wurde der TSV Unterföhring seiner Favoritenrolle gerecht. Hier siegte die Mädchen-Mannschaft mit über acht Punkten Vorsprung vor dem TSV Stein. Dritter wurde der TSV Weilheim.

In der Einzelwertung wurde Amelie Baumann zweitbeste Turnerin des Tages. Auch die übrige Mannschaft turnte ohne gravierende Fehler und der Sieg der Mannschaft war zu keinem Zeitpunkt des Wettkampfes gefährdet. Einen Tag später mussten die Buben des TSV Unterföhring beweisen, was in ihnen steckt. Das Finale der bayerischen Landesliga wurde in Unterföhring ausgetragen. Neben drei weiteren Turnern anderer Vereine hatten auch drei Unterföhringer Turner die Möglichkeit, für die oberbayerische Mannschaft »Exquisa« zu starten und zeigten in der eigenen Halle hervorragende Leistungen.

Mit 15 Jahren ging als jüngster der drei Unterföhringer Max Sondermayer an die Geräte. Er zeigte eine solide Bodenübung, bei der er wegen der neuen und härteren Bodenfläche zwar den Schwierigkeitswert seiner Kür leicht mindern musste, punktete aber dennoch mit dem zweithöchsten Mannschaftsergebnis. Insbesondere überzeugte er jedoch mit persönlicher Jahresbestleistung am Königsgerät Reck, mit der er, ebenfalls als Zweitbester, einen weiteren wichtigen Beitrag zum Endstand der Mannschaft leisten konnte. Mit nur drei geturnten Geräten landete Max unter den 83 Turnern im Mittelfeld auf Platz 49. Der Unterföhringer Neuzugang Andreas Rolle (22) punktete mit einer Sturzfreien Seitpferdübung für die Mannschaft, zudem erzielte er eine überragende Sprung-Wertung aus seinem Überschlag mit ganzer Schraube und die höchste Note der Mannschaft am Barren. Andreas platzierte sich mit vier geturnten Geräten auf Platz 33 in der Einzelwertung.

Felix Sittenauer (16) konnte diesmal sein volles Potential ausschöpfen und erzielte an vier von fünf geturnten Geräten neue Jahresbestleistungen. Dabei gelang es ihm zum ersten Mal, an den Ringen in die Mannschaftswertung zu kommen, am Seitpferd turnte er gewohnt sicher und elegant durch seine Kür, kratzte am Ende sogar an der 10-Punkte Marke des »Zittergerätes«. Vor allem jedoch glänzte er an seinem Paradegerät, dem Boden und stellte dort die höchste Wertung der Mannschaft. Mit fünf Gerätewertungen erzielte Felix am Ende ein neues Optimum mit Platz 18 im Einzel-Vergleich. Unter anderem, dank dieser Leistungen, erreichte die Mannschaft den zweiten Platz an diesem Wettkampftag, was insgesamt zum Bronze-Rang als Endstand der Tabelle führte. red

Artikel aktualisiert am 04.12.2012.

Artikel vom 04.12.2012
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