Rumschöttel und Dworzak pflanzten einen Birnbaum

Haar · Mehr Verbundenheit

Gemeinsam pflanzten Johanna Rumschöttel, Helmut Dworzak und Reinhard  Wanninger einen Birnbaum neben der Alten Schule in Haar.	Foto: ikb

Gemeinsam pflanzten Johanna Rumschöttel, Helmut Dworzak und Reinhard Wanninger einen Birnbaum neben der Alten Schule in Haar. Foto: ikb

Haar · »Ein Birnbaum mit Birnen, Äpfeln und sogar Kirschen dran. Das find' ich echt toll«.

Landrätin Johanna Rumschöttel strahlte übers ganze Gesicht, als sie zusammen mit Bürgermeister Helmut Dworzak zum Tag des Baumes neben der Alten Schule unweit des Rathauses einen Baum symbolisch pflanzte – behängt mit bunt bemalten, aus Sperrholz von Kindern der VHS-Nachmittagsbetreuung ausgesägten Früchten.

Die Idee zu der Aktion, die in den Vorjahren bereits in den Gemeinden Höhenkirchen, Baierbrunn, Aying und Ismaning durchgeführt worden war, hatte Reinhard Wanninger, demnächst in Pension gehender Kreisfachberater für Gartenkultur im Landratsamt München. »Den Weltspartag kennt wohl jeder, den Tag des Baumes sicher nur wenige. Unsere Aktion soll zum Nachdenken anregen, jeden mahnen, nicht leichtsinnig einen Baum umzusägen oder zu fällen, auch nicht auf Baustellen«, erklärte Wanninger, ehe er zusammen mit seiner Chefin und dem Haarer Gemeindeoberhaupt zum Spaten griff. Für Johanna Rumschöttel ist das Pflanzen eines Obstbaums ein Zeichen der Verbundenheit: Mit Beginn ihrer Amtszeit schenkt die Landrätin alljährlich einer Kommune im Kreis einen Baum. »Mögen die Vitamine die Gemeinderäte vor den Sitzungen einmal anregen«, scherzte Rumschöttel und erinnerte an ein Lied: ›Drunt in da greana Au steht a Birnbaum, sche blau, juche‹ und hakte nach: »Was ist in der Au?« Den allseits fragend Dreinschauenden antwortete sie: »Das Landratsamt!« Da entfuhr es ihrem Parteikollegen Dworzak: »Großartig, diese Assoziation«.

Das Thema Baum bewegt derzeit die Haarer sowieso. »Das ist völlig sinnlos, das schmerzt jeden, da fehlt jeglicher Respekt«, so kommentiert der Bürgermeister das Treiben eines Baumfrevlers in der Gemeinde. Der Unbekannte hat seit Jahresmitte – als Motiv wird von einigen Bürgern Rache vermutet – auf dem Gelände der Grund- und Mittelschule an der St.-Konrad-Straße fünf Bäume zerstört, zuletzt eine 18 Meter hohe Platane gefällt, aus deren Stumpf ein Gemeindemitarbeiter vor Ort zur Erinnerung ein Herz gefräst hat. Just in der Nacht zu jenem Novembertag, als fünf neue Bäume – ein Zierapfel, eine Robinie, ein Baumhasel, eine Platane und eine Schwedische Mehlbeere, gespendet von einem örtlichen Baumarkt – als Ersatz in St. Konrad gepflanzt wurden, sägte vermutlich ein- und derselbe Täter kurz hinter dem Eingang am Waldfriedhof laienhaft eine etwa 20 Meter hohe Birke, Durchmesser rund 40 Zentimeter, um. Es bleibt abzuwarten, ob dies die letzte unrechtmäßige Baumfällaktion in Haar war.

Trotz des Ärgers lassen sich die Haarer nicht den Spaß verderben. Ob die großen wie kleinen Bürger die Bäume in ihrer Gemeinde kennen, das kann man noch bis Donnerstag, 29. November, in einem Quiz beweisen. Wie bei der Wanderbaumallee in München stehen Bäume in Pflanzgefäßen vor dem Rathauseingang: Die Art muss benannt sowie Bäume anhand von ihren Blättern oder Nadeln, dargeboten im Foyer, erkannt werden. Als ersten und zweiten Preis gibt es einen 100- beziehungsweise 50-Euro-Buchgutschein zu gewinnen, der dritte Preis ist ein 20-Euro-Gutschein fürs örtliche Kino. ikb

Artikel vom 27.11.2012
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