München/Lerchenau · Das Leben eines Bildhauers

Krippenfiguren im Münchner Dom. Foto: VA

München/Lerchenau · Rechtzeitig zum Advent ist ein Buch über den Bildhauer und Krippenschnitzer Otto Zehentbauer erschienen. Mit seinen geschnitzten Weihnachtskrippen hat der Bildhauer schon zu Lebzeiten einen Bekanntheitsgrad erreicht, der es ihm erlaubte, gut von seiner Kunst zu leben.

Nach einer Lehre bei einer Werkstätte für Kirchenkunst in Landshut setzte Otto Zehentbauer 1902 seine Ausbildung in München fort und beendete sie mit einem Bildhauerstudium an der Akademie der Bildenden Künste. Gleich danach machte er sich 1912 mit einem eigenem Bildhaueratelier im heutigen Münchner Stadtviertel Lerchenau selbständig, das damals noch zum eigenständigen Dorf Feldmoching gehörte. Dort fertigte er vorwiegend aus Holz geschnitzte Kirchenkunst, aber auch aus Metall und Stein entstanden einige Werke. Nach Kruzifixen, Altären und Heiligenfiguren konzentrierte er sein Schaffen schon bald auf die Herstellung von Krippenfiguren und Krippenbauten. Bekannt wurde er durch eine annähernd lebensgroße Krippendarstellung mit 25 Figuren für den Aachener Dom – auch die Münchner Frauenkirche kann seit den 30er Jahren Figuren des Künstlers aufweisen. Weitere Krippen stehen unter anderem in Moosach, Feldmoching, Aschheim oder Olching.

Aus dem Leben Zehentbauers noch viel erzählen kann Gerhard Schramm, der Schwiegersohn Zehentbauers. Er stellte der Autorin Karola Kennerknecht Informationen und Dokumente zur Verfügung, die die Grundlage des Buches bilden. Die Chance, den Nachlass zu sichten und das noch vorhandene Wissen festzuhalten, um Leben und Werk Otto Zehentbauers vor dem Vergessen zu retten, wollte Karola Kennerknecht nicht ungenutzt verstreichen lassen. Ein Auszug des angesammelten Materials wurde nun in einem Buch zusammengefasst: Otto Zehentbauer, Bildhauer und Krippenkünstler, Kunstverlag Josef Fink, 120 S. 280 Abb. 16,80 Euro, ISBN 978-3-89870-797-8.

Artikel vom 27.11.2012
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